Montag, 31. Oktober 2011

The Crow (1994)


The Crow (oder "Wolverine in Sin City")
Die mysteriöse und mit traurigem Schicksaal behaftete Entstehung des Filmes dürfte mittlerweile genau so bekannt sein, wie der Inhalt selbst. Bereits beim Zeichnen des gleichnamigen Comics, verarbeitete James O’Barr mit seiner Arbeit die Tode zweier nahe stehender Menschen. Nachdem sich dann Alex Proyas an die Verfilmung des Comics gemacht hat, starb der Hauptdarsteller Brandon Lee durch einen unglaublichen Zufall: im Lauf einer Requisit-Pistole lag ein Stück einer vorher abgeschossenen Patronen-Attrappe, welches sich daraufhin beim Feuern einer Platzpatrone löste und Brandon Lee tödlich verwundete. Als Paramount dann am erfolgreichen Ende der Produktion zweifelte und das Projekt zur Seite legte, wagte nur noch Miramax die Beendigung des Werkes und investierte die letzten notwendigen Mühen. Zudem ist anzumerken, dass während der Konzeption dieses Textes, eine Krähe vor den Fenstern meines Büros umherflog.
Als die Zeiten auf dem Männerstrich noch hart waren,
durfte 'das Objekt' zur Selbstverteidigung auch lästige Freier ritzen.


ANALYSE:
"People once believed that when someone dies, a crow carries their soul to the land of the dead. But sometimes, something so bad happens that a terrible sadness is carried with it and the soul can't rest. Then sometimes, just sometimes, the crow can bring that soul back to put the wrong things right."
Übersetzung frei nach dem Fremdwörter-Folianten der MULTIPLEN FILMSTÖRUNG
"Einst glaubten die Menschen, dass wenn jemand stirbt, eine Krähe ihre Seele ins Land der Toten bringt. Manchmal, aber nur manchmal, läuft dieser Prozess so grauenhaft schlecht ab, dass die Krähe traurig wird und keine Ruhe mehr findet. Daraufhin kann die Krähe manchmal, aber nur manchmal, eine Seele aus dem Reich der Toten zurückbringen und sie als Zeitarbeiter anstellen, um ungeliebte Aufgaben zu erledigen."
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Zuschauern mit guten Gehör wird auffallen, das der Soundtrack rockig und schnell ist.
Aber Filmliebhaber mit guten Augen, werden sehen,
dass die Choreographie Michael Jackson's Trickkiste entstammt.
Die lokale Gang will sich in der Stadt Respekt verschaffen und beginnt verschiedene Gebäude anzuzünden und Wohnungen auseinander zu nehmen. Im Weg stehende Zivilisten werden, je nach Geschlecht, vergewaltigt oder umgebracht. So wird auch die Wohnung von Eric Draven Schauplatz des Revierkampfes, seine Freundin - Shelly Webster - zur städtischen Matratze. Als der Rocker sich gegen die Einbrecher aufbäumt, wird er erschossen und auf die Reise ins jenseits Geschickt. Sein Rabe allerdings ist flugfaul und entscheided Eric's Seele, nach einem Jahr Verzögerung, wieder am Ausgangsort abzuwerfen. Um seiner Handlung Sinn zu verleihen, ficht er Draven's Wut an und zeigt ihm die Schänder seiner Vergangenheit. Scheinbar im Sinne seiner eigenen Vergnügung, schenkt der Vogel dem Rächer die Unsterblichkeit, welche aber an seine eigenen Health Points gebunden ist. Außerdem erhält Eric erhöhte Muskelkraft und sattes Gothic Make-Up, um die Kämpfe nicht nur spannender sondern auch einen Lidstrich emotionaler zu machen.

Rabenschwarze Nacht
Eric Draven zieht auf seinem Racherundflug durch eine Stadt, die von einer Verbrecherbande tyranisiert wird. Die Szenen spielen sich meist im Dunklen ab und wenn das Geschehen nach Draussen verlegt wird, regnet es. Die Atmosphäre hat einen Hauch von Sin City - die Stimmung ist getrübt und Recht und Ordnung scheinen nur die Alternative zur lokalen Politik zu sein. Doch in der Emo-Stadt scheint durch die verrußte Fassade ein kleiner Hoffnungsschimmer, als der Held auf die Bühne tritt. 
Nachdem der abendliche Ausgang häufig zu Konfrontationen führte,
erwägt E. Draven häufig die Option, doch nicht mehr auszugehen
und sich ganz dem Selbstmitleid hinzugeben.

In Kombination mit der gossenhaften Kulisse und den sprunghaften Fähigkeiten des schwarzen Wunderknaben, erinnert der Film an Tim Burton's Batman Filme, von denen Alex Proyas sich vielleicht etwas mehr inspirieren oder beflügeln lies. Erics Unsterblichkeit, sein Umgang mit dieser und die Konsequenzen auf zahlreiche Schlägereien sind mit Wolverine zu vergleichen. Nur hat der Klingenmann ein Problem mit eng anliegenden Lederklamotten und auch das Schminken überlässt er den emotional angehauchten.
Rächer in dunklen und von Gangs beherrschten Städten mögen nicht unbedingt aussergewöhnlich sein und die Motivation Verbrecher zu jagen wird recht selbstverständlich aufgefahren. Wie schön Selbstjustiz doch sein kann, weiss der moderne Kinogänger bereits auch schon. So fliegt der Film dann insgesamt doch eher in eine hollywood-mäßige Richtung - allerdings kann man nicht genau sagen, ob Proyas sich der Klischees bediente oder spätere Regisseure so sehr inspirierte, wie ihn einst Tim Burton.

Vielleicht mag das alles schlimmer klingen als es ist - der Film ist durchweg spannend und ist eine absolute Alternative zu guter Laune und Gesellschaft am Abend. Doch kann es sein, dass der Genuss dieses Streifens mich ein wenig traurig gestimmt hat und ich immer noch Probleme in meiner Wohnung habe, da das Regenwasser nicht optimal abgeflossen ist.
Als strahlende Scheinwerfer noch nicht etabliert waren
und der dunkle Ritter noch beschwippst durch die
Gassen wanderte, war innovative Straßenkunst die einzige
Möglichkeit, Erics Aufmerksamkeit auf akute Probleme zu lenken.

DIAGNOSE:
Letztendlich ist The Crow ein Film der keine Fragen über die Gerechtigkeit von Rache anspricht, etwas philosophisch die Sterblichkeit der Unsterblichen behandelt und natürlich auch das Lebensgefühl "Regen" oder Depression attraktiv macht.
Alex Proyas ist hier zwar kein Klassiker gelungen, wer aber auf eine gelungene, düstere und action-geladene Mischung aus X-Men, Batman oder SinCity steht, könnte es sich ruhig vor dem Flimmerkasten gemütlich machen und den Regenschirm auch mal in der Wohnung aufmachen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

The Human Centipede II - Full Sequence Trailer (Full Analysed!)

ACHTUNG:
Wir empfehlen vor dem Goutieren der Expertise die vorherige Sichtung des Trailers auf dem diese beruht, da sich dem schwachen Geist ansonsten die komplette psychologische Tiefe der Analyse verschließen könnte...


ANALYSE:
Glubschi, der Alm-Öhi und ein, wie Rainer Langhans anmutender, Muttermann [Fe-man] (dem spärlich informativen Trailer nach zu urteilen handelt es sich hierbei um Glubschis Mama…) hocken in einer Art Einbau-Küchen-Kinder-Wohlfühlzimmer welches mit Omas alter Mufflappengardine zutapeziert wurde. Im Kreise hockend, diesen aber nicht schließend schauen sie angestrengt Glubschi´s Augen beim Quellwachsen zu…
Ein Kammerspiel etwa? Die Speckigkeit von Glubschi´s, zu einem "halben Hemd" umfunktionierter Unterbuchse, liegt schwer wie ein Leichentuch über dem Raum (der sich bei intensiverer Betrachtung als eine Art orientalisch schwülstige Fummelhöhle entpuppt).
DAS GRAUEN DES MÜTTERLICHEN WASCHTAGS:
"Aber Mama! Das sind meine Lieblings-Unterbuchsen!
Wenn ich die einfach umstülpe kann man die noch vier Wochen tragen!"
Die Luft scheint zum Schneiden dick. Glubschi´s Blicke sprechen Bände! Dem Anschein nach hat es Mama Langhans auf Glubschis´s bereits streng kompostierendes Feinrip abgesehen. Gestern war nämlich Waschtag und er hat es offenbar versäumt seinen längst fälligen Termin wahrzunehmen. Der Mutter das Waschgut zu verwehren ist ungefähr so als ob man sie am ausgestreckten Käsesocken verhungern lassen würde. Doch ist es nicht nur der hygienische Waschtrommeltrieb der das Muttertier anspornt sondern die Gewissheit, daß sich in des Sohnemanns Hemdchen mehr Pilzkulturen angesetzt haben als Bremsspuren in seinen Unterhöschen. Diese streng riechende Ausnahmesituation, birgt in den mikroskopisch feuchten Grachten  der Schweismeere eine weitaus grauenvollere Entdeckung:
Sie ist nichts Geringeres als die Gedeihstätte des wahnhaft herumwuselnden Tausendfüssler der seinem Wirt einen Floh ins Ohr gesetzt hat, soll dieser doch ein menschliches Abbild seines tierischen parasitären Mitbewohners erschaffen!
To be continued (leider)...

DIAGNOSE:
Zuerst einmal Hut ab vor der verantwortlichen Casting Agentur. Wer schon beim Anblick von Dr. Heiter aka Dieter Laser in HUMAN CENTIPEDE (FIRST SEQUENCE), ganz und gar blass vor Neid "What a fucking creep..." murmeln mußte, dem geht jetzt wahrscheinlich der sprichwörtliche Arsch auf Grundeis.
Glubschi, der "Starr" des Sequels schießt wirklich den Vogel ab. Was der Herr bereits innerhalb eines zweiminütigen Trailers an Eindrücklichkeit zu vermitteln vermag, passt  wirklich auf keine Netzhaut. Von selbiger allerdings scheint Laurence R. Harvey (so der bürgerliche Name unseres Helden) reichlich zu haben. Diese beiden Starrgestirne laßen wirklich tief blicken. Selbst Weltraumforscher dürften sich von deren Anblick beeindruckt zeigen. Um diese beiden Augen herum jedoch erwartet uns mal wieder bemühtes Polarisierungskino der perversen Sorte.
MANCHMAL SAGT EIN BLICK MEHR ALS TAUSEND FÜßE
Der mit dem "Glubsch": Laurence R. Harvey
Teil 1 war vielleicht ein niveauloser, aber dennoch brüllend komischer Witz, den man nur ein klein wenig besser hätte erzählen können - das Sequel aber scheint ein "Totgeburten-Gag" zu sein den ein sturzbesoffener Prolet auf dem Geburtstag deiner Schwester zum Besten gibt die zwei Wochen zuvor abgetrieben hat. Allein das Marketing welches den Film mit dem Verbot in England bewirbt (das jetzt plötzlich "überraschender"-weise widerrufen wurde) und in seinem Teaser traumatisierte australische Container-Cineasten zeigt, ist in seiner Debilität nicht mehr zu unterbieten. Bei romantischen Details wie die "Vergewaltigung durch einen mit Stacheldraht umwickelten Penis", kommen zudem noch unangenehme Erinnerungen an das eigene "erste Mal" hoch, und das muß ja dann wirklich nicht sein! Ob die Mutter von Regisseur Tom Six danach noch auf ihren Sohn stolz sein kann darf also weiterhin angezweifelt werden. Wie ihr also sehen könnt habe ich den Köder mal wieder längst geschluckt.
Ich zumindest bin "gespannt"...
Hochachtungsvoll,
euer triebgesteuerter Plakativ-Voyeur Bartel


DIE MANIGFALTIGE WELT KONTROVERSER  TIERE:Der humane Femanopede
   

Freitag, 21. Oktober 2011

Verschreibungspflichtiges Zelluloid (05) OKTOBER

THE WOMAN (2011)
Wo die wilden Weiber wohnen...
Alice Schwarzers erklärter Lieblingsfilm hat nicht gerade lange auf sich warten laßen und ist bereits auf der Insel erschienen. Für alle misogynen Partymuffel die immer noch nicht wissen wie "Geschlechtskrankheit" geschrieben wird, ist das wohl der ultimative Feierabendfilm. Ekel Alfred fängt sich ganz selbstständig ein freilaufendes, feministisch verwahrlostes Weibchen ein, das "Letzte seiner Art" wie Mann so schön sagt, und versucht es mit allerhand gottgegebener spießbürgerlicher Folterwerkzeuge (der Kopfkissen-Revolver, eine Intimwäsche, selbstgestricknähte Marinekleider etc...) zu zivilisieren. Das ist natürlich nicht immer schön anzusehen aber ungemein unterhaltend (auf eine moralische Art und Weise). Wer noch nicht darüber geredet hat der sollte dies schleunigst nachholen...am Besten mit der Freundin bei einem gemeinsamen "Dinner & a Daterape" Abend!

JIGOKU - DAS TOR ZUR HÖLLE (1960)
Zur Hölle mit den Sündern! Der Alptraum eines jeden Kulissenbauers ist wohl dieser japanische Klassiker aus den wilden Sechzigern. Rapid Eye Movies war sich nicht zu schade diesem Schmankerl endlich eine deutsche Veröffentlichung zu schenken, der aber leider die Extra-Beilagen fehlen die wiederum auf dem Criterion-Collection Release enthalten sind.
Die Fabulierlust der Regie entlädt sich in den unglaublichsten surrrealen Bildern die man je von der Hölle bewundern durfte. In eben jene verschlägt es verschiedenartige Sünder die Zeit ihres Lebens nur Unsinn im Kopf hatten. Nach Betrachtung der manigfaltigen Leidenswege die es im asiatischen Inferno abzulaufen gilt, wird wohl jeder fernöstliche Esoterikbekenner zum atheistischen Hardliner. Sterben müssen wir ja bekanntlich alle, aber nach dem Tod soll es gefälligst aufhören wehzutun!
OUTRAGE (2010)
Apropos "wehtun":
In Takeshi Kitanos neuestem Streich, welche uns die Jungs und Mädels von Capelight in einem extravaganten Media Book (Blu-Ray + DVD + ganz dolle Extras) servieren, wird wieder mächtig mit der "Aua!"-Kelle ausgeteilt. Die Handlung in dem Yakuzastreifen bleibt dabei zweitrangig. Gewalt soll ja auch nicht "verstanden" sondern "gefühlt" werden damit man als moralgebeugter Westeuropäer weiterhin klugscheißern kann.
Drastischer als man es allerdings jemals hätte sehen wollen, fällt in Kitanos Brutalo-Ballade  der Zahnarztbesuch aus. Nachdem diese Szene verdaut wurde rief ich beim Dentisten meines Vertrauens an um den anliegenden Termin nochmals zu verschieben. Ob ich ihn je wahrnehmen werde weiß ich bis dato immer noch nicht. Aua, aua, aua...

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Fight Club (1999)

FIGHT CLUB
oder auch MEIN KAMPF,
ganz bestimmt aber
IT´S ALL ABOUT LOVE
                                                                                  

"Ich kenne Dich, aber ich traue Dir nicht,
weil ich mich selbst nicht kenne."

DIE GYNALYSE:
ED (eigentlich Namenlos, zwecks Verständnis einfach ED) lebt, großstadtklischee-erfüllend, seinen Singlealltag mit zukunftweisender Sicherheitslogistik. Ganz "Profi-like" erklärt er eingangs, aus welchem Holz sein täglich Brot geschnitzt ist:
Die Güter welche ihm Gesellschaft leisten sind, genauso wie er selbst, folgerichtig, ein Erzeugnis des Kapitalismus. Gefügt hat er sich zwar schon, doch stören ihn durchwachte Nächte, solche die er nicht bestimmen kann. Eine Mütze voll Schlaf muss her, also ab zum DOC!
Der jedoch hat schlechte Neuigkeiten, sagt er doch ED dieser solle Sport machen und so´n Scheiß, um sich den Schlaf auf ehrlicher und gesunder Grundlage zu verdienen! 
"Degenerated!Ollum!Cunt!" denkt sich ED und bekommt vom DOC dafür gleich nen Geheimtipp:
Einfach mal bei den HodenBlutKnochenKopfkrebs-Selbsthilfegruppen reinschauen, um zu "believen" wie gut er es doch hat, das aufgeweckte Bürschchen.
Dort trifft er auf BOB, der es schafft ED´s Emoblockade zu lösen und ihn dank seiner dargebotener Doppelherzigkeit bei Laune zu halten.
ED sichert sich die Zuneigung, Bestätigung welche doch ein jeder braucht.
DIE KRAFT DER ZWEI HERZEN:
BOB schafft es mit seiner dargebotenen Doppelherzigkeit
ED´s EMOblockade zu lösen
Von Todkranken umgeben, fühlt er sich freier als sonst wo: Da hat keiner mehr was zu verlieren und somit auch keine gesellschaftlichen Zwänge zu erfüllen,...denn bist du todkrank ist das die Wahrheit nach der man ein Leben lang sucht. Das Leben hat wieder einen Sinn!
...doch dann während einer Therapiesitzung, ach du lieber Pechvogel muss ED wohl erkannt haben, das Marla Singer plötzlich im Raume stand, mit bedrohlich wirkenden Gefieder, paffte sie Glimmstengel und bedrohte durch ihre bloße Anwesenheit eine wiederbelebte Seele,... schürte das Feuer,...machte ED somit fast lebendig.
ED entlarvt Marla und und gemeinsam gesunden sie.
Deshalb vereinbaren die Beiden verschiedene Gruppentermine damit ein dualisierter Hypochondismus vermieden werden kann.
Marla Singer hat mehr Leben als eine Katze:
Selbstmordversuche hinterlassen bei ihr den bitteren Geschmack der sie zu anderen Versuchen, auch "Leben" genannt, geführt hat. Mal schnell so kurz das Leben im Zeitraffer "ableben" geht eben nicht,  dazu ist die eigene Realität dann doch  zu wahrhaftig.
Schließlich trifft ED während einer Geschäftsreise im Flugzeug Tyler Durden.
Beeindruckt von dessen frechen Gebaren ist über den Wolken die Freiheit in Sicht. Tyler produziert extra kernige Seife nach Seifenopa´s überlieferten Rezept, welche mich aufgrund ihrer Optik in jüngeren Jahren zu einer Geschmacksprobe genötigt hätte. Während Tyler Richtung Cockpit flaniert, starrt ihm ED hinterher als wäre der Durden die geilste Luftkellnerin der Welt, immer noch fasziniert von dessen "Der Wille ist der Weg zum Sieg - auf dem uns niemand unterkriegt!"- Ansage.
Als ED back on Earth in sein Appartment will, kommt er nicht weit, denn ein Großbrand hat dem Bunker den Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben. Durden´s Nummer will gewählt werden! Gleichzeitig steigt der Wert des Zettels auf dem diese vermerkt wurde, in "nicht mit Gütern zu bezahlende Regionen"!
Das ist nicht etwa das große Los, sondern der Beginn einer Pilgerreise zur eigenen Gottheit.
Der Durden ist natürlich für ein Date zu haben, die Beiden treffen sich in einer Bar und begiessen das schnelle Wiedersehen großzügig. Vor der Bar kommen die Zwei dann richtig ins Gespräch 
Durden zu Ed: "Bang me as hard as you can!"Ed erstmal so: "Nein.", langt aber aufgrund des Gratisangebots doch zu, zwar erst schüchtern, dann aber macht er  Durden mit einer raffinierten Trommelfellschelle glücklich, dieser seine Freude wiederum mit einem herrlichen Körpertreffer zum Ausdruck bringt und ED zu einer anerkennenden Verbeugung zwingt. Es folgt ein Schlagabtausch dessen Ende nur Sieger und die Zigarette danach hinterlässt.
TOTAL GESTÖRT: BLINK 182 - 24/7
"DURCH" den langjährigen Wachzustand war seine Paranoia derartig ausgeprägt, dass er es vermochte über seinen abhörsicheren Kanal das Morsealphabet freihändig zu blinzeln...

ED erschüchtert sich darauf die Gastfreundschaft vom Durden und so ziehen die Beiden ins neue Domizil, auch "die Wahrheitsherberge" genannt. Endlich hat ED ein Zuhause gefunden, das  aufgrund der Einrichtung Charakter sichtbar werden lässt und dadurch natürlich für die Reise ins Glück immens hilfreicher ist als jeder  Tag im Spiegelkerker. Die Jungs wollen natürlich Nachschlag und unterhalten sich desöfteren spontan auf ihre unnachahmlich rustikale Art und Weise, wobei es den Beiden egal ist ob das zuhause oder vor der Pilsstube passiert. Das diese Verständigungsform nicht neu ist, erfahren sie von Zuschauern die ihre Gespräche abhören und sofort mitlabern wollen (Lauschangriff!).
Der FIGHT CLUB ist geboren, die Arena, der Keller des Domizils. Regeln gibt es auch, einige lauten wie folgt:

1.Es darf immer nur ein Gespräch von zwei Leuten geführt werden
2.Dazwischenquatschen führt zum Ausschluss
3.Den Gesprächspartner Ausreden lassen ist keine Pflicht
4.Absolute Verschwiegenheit in Bezug auf den FIGHT CLUB
(Frauen und andere verständnislose Kreaturen würden eine sofortige Schließung des Club herbeiführen - obwohl sie für die Entstehung desselbigen verantwortlich sind.)

Dann  verwechselt Marla  doch mal wieder ihre ihre Nimm 2 mit Ratiopsychopharmaka und ruft  ED an, ...erzählt ihm eine Geschichte biblischen Ausmaßes.
ED wird´s zu bunt, er lässt den quasselnden Hörer unaufgelegt auf dem Telefon liegen und kümmert sich um seine Schlaflosigkeit, indem er wach bleibt. Durden kann den quasselnden Hörer und die dazu ge-hörige Möse...äh...Marla natürlich gegen den Wind riechen. Infolge dessen stattet Durden Marla einen Besuch ab, um sie sicherheitshalber noch vor ED zu penetrieren. In den nun folgenden Tagen machen die Beiden das ehemals sichere Domizil zu einer Bumshütte, daß es nur so kracht. ED wird buchstäblich die Decke auf den Kopf gefickt und dabei erfährt er auch noch, dass Marla  eine"OberGeileDieMannImmerWiederPennälernMussDennDieSauMachtWitHerHoleEinfachALLES" ist.
Mittels Säure versucht Tyler Durden die ollen Kamellen des Bubis, in Frieden ruhen respektive los-zu-lassen.
Das bringt ED jetzt zwar 
auch nicht ganz auf Null (in Worten "0"), aber Schmerz beiseite:
"Tyler! Ich brauch nen Fight, ey!"

HIT ME EDDIE, ONE MORE TIME!
Ohne ausreichend Schlaf, werden sogar die (imaginären)
Fliegen zu großen Gesundheitsrisiken...
Diesem aber ist der Club zu wenig. Es soll Chaos sein, dieses dahergebracht durch eine absolute Elitetruppe bestehend aus hörigsten Funktionswesen, die nach qualitativsten Reglement ausselektiert werden. Die Truppe funktioniert auf Befehl, benötigt aber keinerlei Drogen oder anderes Amusement-Zeugs, sondern geilt sich auf, an den Früchten ihrer Arbeit, auf dem Weg zum nächsten Ziel. Mittlerweile kommt ED alles komisch vor, sogar ein bisschen zu viel. Daraufhin klopft er erstmal einen scheinbar Asphaltabhängigen so derbe den Zement ins Denkzentrum, daß selbst Tyler,  als routinemäßiger Durchwinker, es sein lässt und den Geprellten ins Hospitz bringt. Angesprochen auf seine unverhältnismäßig fatale Gesprächsführung, gibt ED im Gegenzug jene Antwort, welche schon der Fightboy erfahren hatte. So geht es nicht weiter Tyler! Das ist jetzt ein bisschen too much!

Zur Aussprache nimmt Durden es mit ihm auf und fährt die Beiden voll ins Blaue. Unterwegs erweist sich die Lockerheit durch freihändiges Fahren als fatal. Hinab, die Böschung runter, um dann vom eigenen Überleben betrunken gemacht aus dem Wrack zu klettern. ED hat aber die größere Delle abbekommen und verbringt folglich im Restroom des Domizils einige Tage im Bettchen. Derweil packt Tyler die Koffer,  und reist ab, ohne einen Hinweis zu hinterlassen.

FINALLY! I DID MY OWN BLOWJOB!
Sich das eigene Testosteronübergewicht aus dem Schädel blasen garantiert eine Zukunft mit Hoden ohne Verlangen dafür aber mit Verständnis erfülltem Geist...

ED 
folgt, mit einer kleinen Weltreise. Das Ergebnis verblüfft ihn. Wie ein Hund auf der Jagd, nach dem eigenen Wedelschwanz, umkreist er die Welt und auch sich selbst.
Finale: ED ist ganz oben angekommen und hat sich im 11&90zigsten Stockwerk eines Betonboliden gefangen. Durden ist da und stellt sich dem um Aufklärung dürstenden ED. Seit 6 Monaten ist er nun schon wach und hat sich bei der Globalen Suche einen Jetlag als Souvenier mitgebracht. Dementsprechend fataler Stimmung, verlangt er nach einer sofortigen Auflösung. Durden hält ihm den Spiegel vor, woraufhin ED sich das Testosteronübergewicht mittels Handfeuerwaffe aus dem Schädel bläst. Marla ist instinktiv zur Stelle und feiert mit ED, umrahmt von einem Skyline-Abriss-Feuerwerk, eine Zukunft mit Hoden - ohne Verlangen, dafür aber mit Verständnis erfülltem Geist. Alice's schwarzester Alptraum hätte selbst aus Sigmund Freud einen Bier Ernst gemacht.
Alleine deswegen, ist ED eine Wiedergeburt als ED VON SCHLECK zu wünschen - geliebt für seinen Humor und gierig verzehrt von den Mäulern aller Rassen....

ImageBanana - EdvonSchleck.gif
Was war denn das? Das war doch nicht etwa...?

DIAGNOSE:
ED ist abgehoben, genauso wie der therapiebedürftige Zuschauer vor Beginn der Behandlung. Die Heilungschancen liegen in diesem Fall bei unter 10% und die Krankheit ist somit nicht therapierbar.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Hell (2011)



DEUTSCHLAND GEHT EIN LICHT AUF!

Dunkelheit legte sich über die Stadt, als der Kleptologe und Herr Vorzüglich sich ins Kino begaben, um sich voller Neugierde auf das Spielfilmdebut des in der Schweiz geborenen Regisseurs Tim Fehlbaum zu stürzen. Der Absolvent der Hochschule für Fernsehen und Film München, hatte dieses Jahr auf dem Fantasy Filmfest die Chance, das Publikum mit einer erfrischend anderen Darstellung der Apokalypse zu überzeugen. Nachdem er die Zuschauer persönlich mit einer kurzen Ansprache beehrte, hieß es Sonnenbrillen auf und zurückgelehnt.

Stark geblendet, befindet man sich bald in einer, durch die Sonne gebleichten Zukunft. Im Jahr 2016 hat sich die Temperatur der Erde um mehr als 10°C Grad erhöht. Die Sonne brennt Tag und 'Nacht', ein Großteil der Lebewesen des blauen Planeten existiert nicht mehr, ein Kofferraum voller Wasser und Konservendosen zählt schon als Reichtum. Wer sich aus seiner geschützen Umgebung wagt, muss sich in der Mode der Saison kleiden.

Das Modeimperium 'Hellboy' ist so darauf besessen die Nummer 1 zu werden,
dass sogar die Landschaft Deutschlands an die Farben der Saison angepasst wird.

Um zu überleben, haben sich die Schwestern Marie und Leonie mit Phillip zusammengetan, in dessen Auto sie versuchen, in ein besseres Leben zu fahren. Ihr Plan ist die Berge zu erreichen, wo sie sich Wasservorräte aus Gebirgsquellen erhoffen. Das aufgepimpte Auto, hätte selbst Xzibit nicht besser hinbekommen. Die Innenverkleidung der Fensterscheiben, bestehend aus Pappkartons und Kreuzworträtsel, dient nicht nur zum Schutz vor der hochgefährlichen UV-Strahlung, sondern auch zur Unterhaltung der Fahrgäste. Um den Fahrspaß abzurunden, befindet sich auch eine ausgeklügelte Mix-CD an Bord des Spaßmobils - 99 Luftballons tönt im Laufe des Films mehrmals aus den Kino-Boxen.

Auch Heribert, das Mondlicht-Kind, wollte tagsüber mit den anderen spielen.
Hierfür schütze seine Mutter jede freie Hautstelle mit etwas Stoff.

Auf der Suche nach einem Ort, an dem die Sonne nicht scheint und Milch und Honig fließt, stoßen unsere Helden auf den vierten und letzten Mitstreiter des Team Sunshine. Ihr neues Mitglied Tom beweist sich, nach anfänglichen Schwierigkeiten, als Überlebenskünstler und guter Co-Pilot.

Doch leider ist der Weg nicht so eben, wie man es gerne hätte. Ein umgestürzter (oder umgeworfener) Strommast, hindert die vier Reisenden an der Weiterfahrt.
Als auch bald schemenhafte Gestalten auftauchen und die kleine Schwester entführen, wird schnell klar, dass sich nicht alle Überlebenden friedlich mit den Begebenheiten arrangieren. Ist die letzte Kuh geschlachtet, muss neues Vieh her.

Möge die Jagt beginnen. Menschenvieh gegen Antiveganerfarmer. Es beginnt ein blutiger Kampf in einer Umgebung, die einem total fremd erscheint. In dieser Hölle wird es schwer Freund von Feind  zu unterscheiden. Man wir förmlich von der Helligkeit verschluckt. Die unerwartete heftige zweite Hälfte des Films lässt sprichwörtlich die Hölle auf Erden wahr werden. Sie raubt dem Zuschauer das Sehvermögen und verbrennt gnadenlos alles um sich herum.

Als der Stiefvater Hänsel und Grätel im Wald ausgesetzt hatte, vergaß er,
dass es 24/7 hell bleibt und der Heimweg somit keine wirkliche Herausforderung ist.

Diagnose:
Die gelungene Grundidee und Atmosphäre vertröstet auch den anspruchsvollen Filmgestörten, der sich durch ein schwaches Ende und diverse kleinere, nicht nachvollziehbaren Reaktionen der Protagonisten auf bestimmte Situationen, angegriffen fühlen kann.
Alles in allem hat HELL durchaus Spaß gemacht, man verlässt den Saal erfreut, dass auch in Deutschland Platz für Genrefilme ist. Nicht umsonst gewann Tim Fehlbaum damit den Publikumspreis des diesjährigen Fantasy Filmfests.


Diese Review ist aus Zusammenarbeit des Kleptologen und Herrn Vorzüglich entstanden.