Montag, 3. Dezember 2012

Verschreibungspflichtiges Zelluloid SPEZIAL - Fimgestörtes Massentreffen: DIE FILMBÖRSE - OKTOBER 2012

Letzten Sonntag besuchte ich die Nürnberger DVD und Konsorten Messe, nur um an einem Stand (über den ich mich zwar jedes Jahr aufrege weil er auf UK-Import Blu-Rays einen Aufpreis von circa 15 Euro draufklatscht bei den  ich dann aber doch immer zwecks mangelnder Geduld mein gesamtes Geld lasse) eine grünlich schimmernde HUMAN CENTIPEDE II Blu Ray entdecke, in Folie und mit Wasserzeichenbändchen drumherum...
Da mir ein Release bzw. deren komplette Existenz rein gar nicht bekannt war, fragte ich den (schon bereits beim ersten Befingern seiner Ware grimmig dreinschauenden) Händler, in meiner unbeschränkten Naivität ob es sich hierbei um ein mögliches Bootleg handeln könne (...ich Dämlack!) und ob diese Version auch den nötigen Anteil an "mit Stacheldraht drangsalierten Penis" beinhalte.
Ohne Vorwarnung explodierte der Mann aufgrund meiner zwar unfreiwillig aber dennoch förmlich gestellten Schuldzuweisung!
DIE FILMBÖRSE - EIN IRRGARTEN NEUROTISCHER SAMMLERLEIDENSCHAFTEN:
Selbst ausgebuffte Profis und Szenekenner müssen sich vor dem Betreten der Börse den nötigen Mut antrinken und verkehren deshalb bevorzugt jenseits der 2 Promill-Grenze in deren Räumlichkeiten. Bewusst nüchtern gebliebene Amateur-Zaungäste wie Bartel allerdings, werden von der manigfaltigen Auswahl schier überrumpelt und verlieren schnell die Übersicht...
"So was würde er sich niemals unterstellen lassen!", "Ob ich ihn für einen Amateur hielte, denn er wäre schon viel zu lange in diesem Geschäft um ein Original nicht von einer Fälschung unterscheiden zu können!" (Hierbei rubbelte er mir das Wasserzeichen fast so stark unter die Nase, dass sich die Folie zu lösen drohte! :wink: ) und zum Schluss noch wirre, schier im Fieber gezischte Verschwörungstheorien "Das nur ein Zivilbeamter  nach so etwas fragen könne und ich doch gefälligst bei anderen Kollegen in den modrigen Kartons unter den Tischen schnüffeln solle!"
Ich beruhigte ihn mit der beschwichtigenden Verlockung ich hätte genügend Geld bei mir und würde mich sogar dazu bereit erklären es vollständig in seine Ware zu investieren, wenn er denn endlich damit aufhören würde diesen unangenehmen Faux-Pas meinerseits nicht schon peinlicher zu gestalten als er ohnehin schon wäre. Er verstummte auf der Stelle!
Da mir allerdings einige der ARROW VIDEO Collection Releases in seiner Auslage ins Auge gestochen waren (leider besaß ich diese bereits...) konnte ich mir die Frage nicht verkneifen ob er denn vielleicht, in den visuell nicht einsehbaren Bereichen seiner opulent-bestückten Bierbank-Schrägstrich-Verkaufsvitrine, auch "CITY OF THE LIVING DEAD" oder besser noch
"BAY OF BLOOD" versteckt hätte, der alte Schlingel!
Diese musste er zähneknirschend aber bestimmt mit "Nein, hätte er nicht da diese in Deutschland beschlagnahmt wären und er sich mit deren Feilbieten strafbar machen würde!" beantworten.
Daraufhin erzählte ich ihm, dass ich erst kürzlich über einen Privathändler bei amazon.de Argentos "TENEBRAE" erstanden hatte und der Kerl sich damit zwar auch strafbar machen würde, aber dafür eben die dickeren Eier und die nötige Bad-Boy-Attitüde für eine solche Dreistigkeit besaß! Mit diesen Worten knallte ich ihm, wie jedes Jahr, mein letztes Geld auf den Tisch und entschied mich für Cronenberg´s VIDEODROME sowie einer völlig überteuerten ARROW-Ray von Hoopers FUNHOUSE.
MENTAL MISSBRAUCHTE VERBRAUCHER BEIM BÖRSENSTURZ:
Für ein herkömmlich funktionierendes menschliches Gehirn ist die enorme Bandbreite der vorhandenen Konsumgüter, ein visueller Optik-Overkill, der einen sterblichen "Otto-Normal-Verbraucher" durchaus in den Wahnsinn treiben kann.
Mit fortgeschrittener Dauer des Börsenbesuches liegen die Nerven bald blank:
Das Bild zeigt einen sogenannten "Börsianer", der sich, vollkommen in Panik geraten, gerade seines seelischen Abgrunds bewusst wird:
Ein "Börsencrash" scheint somit unausweichlich
...

Die Geschichte hätte so schön enden können, hätten mich nicht kurz nachdem ich die Börse verlassen hatte, ein paar seiner zwielichtigen Händler-Schrägstrich-schaustellerartig anmutende dubiose Gestalten von offensichtlich krimineller Natur, abgefangen um mir die Unterhose mit all der ihrer zur Verfügung stehenden brutalster Gewalt über meine Birne (vor die ich schützend und in reinster Verzweiflung die VIDEODROME Blu Ray hielt) zu ziehen.
Danach schwindet mein Bewusstsein...und es verschwimmen Fiktion und Realität...
wie so oft mal wieder...

Montag, 29. Oktober 2012

Hardware (1990)




Uranes Schrottgeflüster im Ragnarök-Zoo

„Um einen Feuerball rast eine Kotkugel“, konstatierte einst Dadaist Walter Serner in seiner zu Papier gebrachten Panzerfaust-Polemik. Auf jenem Kotkoloss hausen merkwürdige Wesen, die irgendwann auf die glorreiche Idee kamen, sich gegenseitig mit Atombomben und anderen Knallkörpern zu bewerfen sowie übertrieben derb aufzurüsten. Ich nenne das „Globales Pimmelfechten“. Im Kalten Krieg war die Welt vernervöst ob eines gar schrecklichen Gewusels, weil die Roten im Jahre 1957 einen Blechball mit Antennen dran ins All schossen. So kreiste um den Kotklumpen munter eine Fliege, die jedoch irgendwann einfach verglühte, weil sie jenem zu nahe kam. Dem Land der Sternchen und Streifchen ging das gewaltig gegen den Strich, es stürzte gar in die wohl lächerlichste Selbstwahrnehmungskrise aller Zeiten - selbst 5.000 Kalorien am Tag konnten da keine Abhilfe schaffen.

WHERE'S YOUR AMERICAN DREAM NOW?!


Diese Hanutaabziehbildchensammlermentalität zog weite Kreise und formte eine allseits bekannte Faustregel: Im Sandkasten will Klaus in erster Linie Peters himmelblaues Eimerchen haben, weil er sich einbildet, damit schönere Burgen bauen zu können - in Fachkreisen spricht man von der sogenannten "Sandkastenillusion". Jene erweist sich seit jeher als bedeutsamer Aspekt der Urproblematik der Spezies Mensch, von denen aber immerhin ein paar wenige dazu in der Lage sind, den großen Mächtigen ihr Spielzeug wegzunehmen oder aber das auf Zelluloid zu bannen, was allgegenwärtig ist: Die Angst vor dem endgültigen Knall. 

"Ihre Augen stehen aber weit heraus...
Einen Moment, das haben wir gleich."

Analyse
In Richard Stanleys Postapokalypsescharmützel Hardware liegt dieser ein Weilchen zurück. Es war einmal mehr der Mensch, der sich selbst in eine evolutionäre Sackgasse bombte. Die kläglichen Überreste formten stählerne Molochs, die von allerlei merkwürdigen Gestalten besiedelt sind. Vielleicht wurde hier eine Hängebrücke zu Kubricks Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb geschlagen, einem verflucht wichtigen Film über die selbstzerstörerische Natur des Homo Sapiens. Die Weltvernichtungsmaschine ist bekanntlich der Mensch selbst und die Knöpfchendrücker sind allesamt entartete Kreaturen, die "abendländischer Humanismus" nicht einmal buchstabieren können. Und wie es Orson Welles in Carol Reeds The Third Man durchschaut, ist die Membran zwischen Regierung und Bürger eine semipermeable: Ein abgefucktes Oben bedingt ein abgefucktes Unten; wie könnte es auch anders sein...

MENSCH VERBUDDELE DICH NICHT:
Dem Weibe einen Schädel schenken, dabei nur mit dem Phallus denken, sich später das Genick anknacksen, im Angesicht letaler Faxen, das Fleisch pulsiert im Klammergriff, da hilft kein Schrei - da hilft kein Pfiff, M.A.R.K. 13 fetzt sich durch Gedärm, es bersten Knochen - was ein Lärm, die Suppe klatscht an Wand und Boden, es platzen gröblich ein Paar Hoden, ach ließ er doch das Buddeln sein, gut Geld gibts auch als Schneiderlein, und die Moral von der Geschicht', fass' niemals an was dein nicht ist.


Tausendundein Bombenpilz - und es hat Boom gemacht. Die Welt ist getaucht in ein Farbspektrum der Gattung "abgenutzter Bratschlauch". Ein säuerlicher Fallout ist unangenehmer Dauerzustand, der aber nicht verhindern kann, dass in Proto-Outland Gestalten umherirren, die sich vermehren wie die Karnickel. Metropolen platzen aus allen Nähten, die Regierung versucht der Überbevölkerung Herr zu werden und verhängt üble Restriktionen. Wer gegen sie verstößt und allzu inflationär mit seinen Genen um sich ballert, dem werden flugs die Nahrungsmittelrationen gestrichen. Und wie ihr ja alle wisst: Ein leerer Bauch der fickt nicht gern. Sollte dies nichts nützen, wird in Zukunft eine Armee mittelschwerbewaffneter M.A.R.K.-13-Roboter dafür sorgen, dass ein perverses Gleichgewicht herrscht. So werden nicht nur Menschen, die den Samenhahn nicht zudrehen wollen, auf der Abschussliste garstiger Mechanoiden stehen, sondern jeder, der einen Fleischmantel trägt und als überflüssig erachtet wird.

Gestatten Lincoln, der obligatorisch-notgeile Postapokalypse-Fettsack, der beim masturbativen Spannen nicht nur aus jeder Ritze schwitzt, sondern seinen Mundbereich stets glänzend feucht hält.
Dreimal dürft ihr nun raten, was der Verbuddler - anti-method-geacted von Carl Mc Coy, Frontmann der Gothkapelle "Fields of the Nephilim" - zu Beginn des Films in der "Todeszone" zu Tage fördert. Richtig: Einen leicht vergammelten M.A.R.K.-13-Protoypen, dem eine Mine sein Lichtlein ausblies. Eingepackt - mitgenommen - verkauft - verschenkt - angepinselt...ihr kennt den Rest. Abgefahren wie das Teil ist, baut es sich in der Wellblechhütte von Schrottfetischistin Jill in bester Tetsuo-Manier wie von Zauberhand zusammen und "goes apeshit", wie James Rolfe es zu sagen pflegt. Zuvor aber staunt man erstmal nicht schlecht, wenn Möchtegern-Cyborg und Beinahe-Held Moses (er trägt eine Armprothese, die ein wenig an Nintendos Powerglove erinnert) bei Lemmy Kilmister im Wassertaxi hockt und unterwegs ist zu seiner stilecht arrangierten Fickmaus Jill. Dem echten, leibhaftigen Lemmy wohlgemerkt! Der faselt was von "zieh dir mal den geilen Scheiß hier rein" und lässt volles Rohr "Ace of Spades" laufen. Wow! Ob ein horizontales oder vertikales Wow...ich kann mich nicht so recht entscheiden. Und mon dieu, wer spricht da aus dem Radio? Niemand geringerer als Iggy Pop alias "Angry Joe" alias die Stimme der täglich schlechten Nachricht. 

"Wer als Model nichts taugt, der fräst sich eben durch Haut." 
Wenig später heißt es dann: "Willkommen in der Komazone". Stanley lässt gewaltig die Nebelmaschine husten und treibt wilden Schabernack mit allerlei Versatzstücken des Film noir. Sein Quasi-Megaton ist eine biomechanische Masse, die irgendwo im Nirgendwo einsam vor sich hindampft. Da fühlt man sich schon etwas eingepfercht, was ja auch der Sinn der Sache ist. Moses aka Mo entledigt sich erstmal seines Samenstaus im Zuge eines unglaublich in die Länge gezogenen Psychedelicsex-Theaters. Man lässt dabei dezent sein Köpfchen wippen, weil der Soundtrack doch ziemlich klasse ist. Soundmann Simon Boswell drehte alle möglichen Genres durch den Mixer; hier etwas Drone, da ein Quäntchen Ambient, untermischt mit pseudo-orientalischen Klängen, scheppernden Industrial-Loops und der einen oder anderen vor sich hin winselnden E-Gitarre. Sein Mischgerät stellte er zuvor auf "Dissonanz". Wenn man das so hört und auch so sieht, dann merkt man schnell: Der Film ist ganz klar ein Kind der 80er. Diese wohlige Terminator-Tristesse und Mad-Max-Melancholie gepaart mit nippon'scher Robophilie lassen gehörig die Endorphine sprudeln, vorausgesetzt dieser Eintopf schmeckt einem. Denn Man vs. Machine ist das Leitmotiv, mit dem man sich zufrieden geben muss. Hier wird nicht ausgiebig in Meta-Meeren gebadet, bis man ganz faltig ist, sondern man fieberträumt sich durch einen Nicht-Ort, der sich wie ein Gradius'scher Darm um einen hüllt. In ruppigen Animestreifen wie Kôichi Ôhatas Genocyber und M.D. Geist erfüllen sich dann endgültig die Robogore-Träume eines jeden und wer Zeichentrickfilme nicht mag, erfreut sich eben an Blomkamps District 9, auch wenn hier ein Mensch hinterm Knüppel klemmt.     

Auf große Worte folgen hampelige Taten. Noch lacht der Speck-ulatius im Angesicht solch unfreiwilliger Komik. Noch.

Diagnose
Keine Sorge, Norringtons Death Machine bleibt natürlich nicht unerwähnt. Für Bewunderer eben jenen Steifens ist Hardware ein Muss. Dieses herrlich groteske Concertino mit rostig-verfallenem Sujet, angereichert mit etwas Splatter und vernickelt mit wummernden Robo-Subjektiven, lassen das Eisen im Blut vor Freude tanzen. Manches Mal, da schmunzelt man etwas, wenn M.A.R.K. 13 um die Ecke spackt, etwas schrullig sieht er ja schon aus. Aber schrullig ist besser als scheiße und was bei Jeunet funktioniert, tut es auch hier: Irgendwie haben alle einen an der metall- und kabelverzierten Klatsche...und doch schließt man jeden einzelnen ins Herz.   



 

Samstag, 27. Oktober 2012

Ms. 45 (1981)


Die Stummschwätzer
Was wissen Nonnen schon von Liebe?

Nonnen, die auf Totschlag brennen
Weder Geist noch Güte kennen
Wissen schon in jungem Alter

Das Leben ist nichts für Händefalter
Und auch die Liebe ist Quatsch mit Soße
In Männer sollen Löcher, und zwar Große


Thana arbeitet sorgfältig als Schneiderlein. Sie ist stumm und kann gut zuhören. Eigentlich das perfekte Arbeitgeberspitzel. Schon in der Schule hat sie Versuchsmäuse zunächst politisch organisiert und zu einem Streik angeführt, für verbesserte Arbeitsbedingungen, um ihn dann zu brechen. Eine verschwiegene Femme Fatale, ohne den geringsten Kinderwunsch. Was aus ihr alles werden könnte.

Hysterisches Gekreische und panische Schreie aus zahlreichen, öffentlichen Damentoiletten beweisen es: Oft reicht nur ein flüchtiger Blick hinunter, um die speckigen Opferrollen am Körper zu entdecken und vor der eigenen Unbeweglichkeit in Verlegenheit zu geraten. Thana ist aber keine von denen, die freiwillig leiden. Aber mit Sport allein ist es nicht getan.

Dass sie keine Hoffnung hat je zu sprechen und für den Rest ihres Lebens singen werden muss, ist jeden Tag von neuem erschütternd. Nie hat sie sich beklagt, doch langsam verliert sie den Humor: Es ist schon die zweite Vergewaltigung. Dabei ist erst Montag. Eine miese Woche beginnt und bewegt die kämpferische Karrierefrau ihre Religion zu überdenken.

Aus fragwürdigen katholischen Dunstkreisen erreichen uns immer mehr lebensgefährliche theologische Trends:
Laut aktueller Umfrage praktiziert jede dritte Klosterschwester die sogenannte "Bigotte Beichte mit vorgehaltener Waffe". Für viele fanatische Glaubensfrauen ist dieses beherzte Motivationskonzept das letzte Wort in Sachen innerer Frieden und schmälert den Lebensstandart unzähliger Chauvi-Christen.

Das letzte Wort:
Es ist schon erstaunlich, wie wenig Geschlechter doch zählen, wenn eine geladene Handfeuerwaffe ins Spiel kommt. Thana hat ja wirklich keinen Grund sich unbegehrt zu fühlen. Aber nur Sex ohne Liebe macht nicht glücklich und sie weiß auch was fehlt. Die Einsamkeit kommt vom ewigen Schweigen. Vom stillen analysieren, im isolierten Angstkopf. Niemand flüstert ihr leise Losungsworte zu. Also beginnt sie autodiktatorisch eine neue Sprache zu sprechen. Die 45er Magnum. Und schon findet ihr Gejodel Beachtung, weil sie einen Mann nach dem Anderen mit ihrem Sprachrohr pökelt. Warum auch nicht? Was schuldet sie ihnen denn?

Thana zwingt uns all die Rapepartys, die man an ihr verbrochen hat einzugestehen. Was gegen Kerle, die mit der Hüfte denken, anfangs noch als das einzig Richtige erscheint, wird irgendwann zum durchtriebenen Festgelage. Und als dann die Rechnung kommt, gibts jede Menge Ärger.


ANALYSE:
Abel Ferrara ist die vergessene Lichtgestalt der Szene. Sein REPULSION-Exploiter ekelt New York an ein Ende, das sich wohl niemand wünschen würde. Gezeichnet in einer Zeit, in der die Menschen nur verbrannte Erde hinterließen und noch keiner den Earth Song kannte. Hier ist der Ort, an dem wir die "DEATH WISH"-Lügen ertragen müssen.

 
Ausgleichende Ungerechtigkeit:
Irgendwie empfindet unsereins ja Verständnis für Frauen, die sich dem Hass nicht entziehen. Es scheint schon aussichtslos, mit der Fremdbestimmung. Dabei hätten Frauen den längeren Dildo. Ohne Frauen müssen Männer auf universale Geschlechtsorgane umsteigen, wie Anus. Aber leider tut mein Arsch so weh. Eine Idiotie, diese Arschfickerei. Bleibt nur zu hoffen, dass mehr Frauen wie Thana in der Unterwelt Fuß fassen können, damit die Frauenquote in Haftanstalten weiterhin steigt.

DIAGNOSE:
Das schillernd komponierte Discofinale geht trotz Slo-Mo-Apokalypse direkt ins Herz, obwohl der Racheengel mit seiner heiligen Mission nicht an Gerechtigkeit, sondern einem Massaker interessiert ist. Oder vielleicht gerade deshalb. Es ist nämlich genau diese eisige Entschlossenheit, voller Tatendrang gegen das Gesetz zu verstoßen, die diesen Film so sexy macht. Und so schwer wie einen Sarg, der in den Boden sinkt.

Der Mensch - Die Menschin
Was haben wir gelernt? Ein neuer Mensch muss her! Einer, der den Gendercrash in sich selbst vereint. Der alle nuckeln lässt und nicht immer die letzte Strenge der asexuellen Tristess als Liebeslösung anbietet. Wie will eine Nonne denn dabei helfen? Ob Männlein, ob Weiblein, wie viele - ist völlig egal. Nur ganz ohne geht eben nicht, denn wir brauchen einander, notfalls zeitgleich, also wischt die Spinnweben aus der Hose. Emanzipation ist eine noble Sache. Es muss nämlich was getan werden. Muschis sind Tatsachen.

Mittwoch, 15. August 2012

Hellraiser (1987)



Hellraiser (oder "Die Qual der Würfel Wahl")

1987 - ein Jahr nach der Weltbesteigung durch Adalberts fortgeschrittene geistige Entität, gebar Clive Barker, damals noch die aus dem Theather bekannte Tucke, einen absonderlichen Film, der die Verkaufszahlen des Rubik-Würfels in die Höhe schießen lassen und die Welt um eine längst überfällige Brücke zur dunklen Dimension bereichern sollte:
Akupunktur mal anders:
Wer gesund ist, sich jedoch nach Schmerz und Leid sehnt, 
sollte sich mit Clive Barker über alternativen Körperschmuck unterhalten...

Hellraiser erzählt die famose Geschichte einer augenscheinlich normalen Human-Gruppe, die sich aufgrund von unzureichendem Konzentrationsvermögen, also der daraus resultierenden Unfähigkeit zur Würfel-Lösung, alsbald in größter Gefahr befindet, eine Anzeige als Steuersünder zu bekommen und das Visum in eine Welt, geprägt durch unendlichen Schmerz und Leid, genehmigt zu bekommen.  

ANALYSE:
Der abenteuerlustige und mystikaffine Frank langweilt sich im Orient und entdeckt beiläufig seine Begabung für das Lösen von Rubik Würfeln. Da er sein Geld aber bereits für Opium und Kamele aufgebraucht hat, muss er sich auf dem Bazar dann doch einen Puzzle Würfel von minderer Qualität suchen. 
Schaffe schaffe Häusle baue...  
Die schwäbische Weißheit  wird zum Leitmotiv des Filmes.
Um Geld zu sparen, kauft sich Frank den Rubik Würfel auf einem orientalischen Markt.
Das Sparen wird in unserer Konsumgesellschaft aber verfolgt und hart bestraft.
So wird aus dem sich zusammenreißenden der auseinander gerissene Fuchs der Schwäbisch Hall...



Diese Entscheidung soll aber fatale Folgen haben: weil die CE-Kennzeichnung nicht erreicht werden kann und der Handel schwarz, also ohne Versteuerung passiert, ist die EU gezwungen zu handeln. Das Europäische Parlament schickt sogleich eine Sondereinheit des Zolls, um den Sparfuchs ausfindig zu machen und ihm eine Steuernachzahlung aufzudrücken, die ihn buchstäblich auseinander reissen wird.


Die 80'er:
Als Outfits noch polarisierten
Motörhead kurz nach Band-Gründung.
Von links nach rechts:
John Belushi, Michael Jackson, Kader Loth und der nicht mehr ausnüchternde, von Bruxismus gekennzeichnete Charlie Sheen.



Urlaubsziel "4te Dimension"
Top oder Flop?


Düster, dreckig, grauenhaft... und dennoch einladend. Mystisch, symbolisch, aufregend - und doch abstoßend wie Bartels halbjähriger Wasch-Turnus. Die stimmige Atmosphäre der höllischen Zelluloid-Verkettung, entspricht dem Lebensgefühl im Büro der Multiplen Filmstörung.

Handgemachte Spezialeffekte, wie z.B. die Auflösung Franks, gelten teilweise noch heute als professionell und aktuell. Der Verzicht auf Computertricks dient der Seriösität des Horror-Urgetüms, hebt durch vorbildliche Effektkunst die Qualität und Vernichtet die Hoffnung pubertierender Transformers-Fans hier einen wertvollen Streifen vorzufinden. Die Effekte und allgemein die blutigen Szenen injizieren das Grauen imaginär durch glühende Metallbolzen in den zuvor wundgeschlagenen Hodensack des Zuschauers.

Überfüllte Clubs und ungewünschte Gäste
Wer sich nicht rechtzeitig in den wummernden
4 Disko-Wänden einfindet, läuft Gefahr von der feier-wütigen,
wartenden Meute vor der Eingangstür zer-shuffelt zu werden.

Auch die glaubhaft gespielten Charaktere (natürlich erdacht und geformt nach einer wahren Begebenheit) und deren tief ausgearbeiteten Zügen, bringen die Geschichte sehr gut an den kritischen Blut-Lüstling. Ja, sie reissen den Zuschauer förmlich in das Geschehen und halten die hodensack-lädierten Zeugen durch die Löcher in ihren Genitalien beisammen - an einer rostigen Kette aus verwundenen Nägeln. Nach der Sichtung geht eigentlich jeder Viseur als jammernder, aber schmerz-euphorisierter Neo-Akupunktur Fan vom Austrahlungsort, wenn er sich nicht schon dort aufgelöst oder abholen lassen hat. Einen solch vorbildlichen Umgang mit Fleisch, kann man sonst nur bei unbeobachteten Metzgern nach Ladenschluss beobachten... schade eigentlich.
Selten waren sich die Meinung der etablierten Kritikerszene so einig:
"Raise yourself for Hellraiser!"
(zu deutsch: "Bleibe sitzen für die Hellraiser-Vorführung")
Doch der Streifen wird erst durch die Zenobiten zu einem waschechten Hellraiser. Zenobiten sind die Ureinwohner der Dimension des Grauens, die umherwandern um Schmerz und Qual zuzufügen und den Unwissenden, in Leiden jenseits ihrer Vorstellungskraft einzuführen. Die "explorers in the further regions of experience" (zu deutsch: "eingesessene Raver auf psychedelischer Entdeckungsreise") kommen aus einer Welt, in der das humane Bewusstsein um Qualen, frisch von Sadomaso Kollegien erforscht und zur Prüfung freigegeben, erweitert und die Neugier mit exquisiten, vorzüglichen und nur hier zu erstehenden Folterungen befriedigt werden. Bedienung des Wissensdurstes und Wachstum des Empfindungsspektrums, sind jedoch nicht jedermanns Sache. Und so gelten die Zenobiten als "demons to some, angels to others" (zu deutsch: "Dämonen für Weicheier, Engel für Charlie").

Eine neue Gefahr - GBL in der SM-Swinger Szene
Nun gut, KO-Tropfen sind in der Szene zwar schon länger bekannt
und durchaus beliebt, doch die neue Bedrohung erwächst
aus der Wachsamkeit Bevorteilter:
Ungeübte Bizarr-Piercer und Weichteil-Tattowierer erproben
an den wehrlosen neue Techniken und Trends.

Jahre später gilt Frank bereits als vermisst oder transsexuell und die Welt dreht sich auch ohne ihn weiter. Franks Bruder Larry, dessen Schnitte Julia und süße Tochter Kirsty, ziehen in ein neues Haus ein. Julia, die mal intime Nachhilfestunden bei Frank genommen hatte, findet seine Überreste am Dachboden und versucht ihn wieder zum Sex zu überreden. Dieser ist aber nach all den abstinenten Jahren recht verbittert und spielt vorerst seine Macht aus: Frank zwingt Julia zu blutigen Spielen, die zur Gewinnung seiner Gunst dienen sollen. 
Wer schön sein will muss leiden! 
Diese seltenen und heiß begehrten Backstage Aufnahmen zur Schönheitsklinik,
ließ die 
taff-Redaktion exklusiv der Multiplen Filmstörung zukommen. 

Wir danken und publizieren.
Auch dies fällt der EU auf und sie schickt die bereits involvierten Beamten los um die Rückkehr des Sparfuchses aber nicht zu verhindern, sondern möglichst viele neue Leute mit in den kriminellen Akt einzubeziehen - nur um dann möglichst viele mit Normen und Vordrucken quälen zu können. Kirsty, die allerdings eine selbstbewusstem, rechtskundige Maid spielt, nimmt diplomatisch die Verhandlungen mit dem Apparat auf und sorgt für neue Hoffnungen ein Steuerloch gefunden zu haben.



Zenobiismus

Die Vorsteher des Folterknecht-Reiches können die irdische Realität nur durch ein Portal erreichen, dass durch einen magischen Würfel geöffnet wird. Die Portal-Öffnung entspricht in etwa dem Spielen mit einem Rubik Kubus, nur ist der Höllen-Würfel auch für ADSler und Kleinkinder lösbar. 

Die Vorhaut der Zenobiten - der Pinhead 
 Hier bei seinem tierischen Hobby, der TaubenUnzucht. 
Eigentlich bekannt für Sadomaso und Akupunktur die mehr als nur heilt, 
sucht seinen Ausgleich bei der entwürdigen Foltermethode aus der Neverland-Ranch:
Die Einreibung der Täubchen mit frischer Entenbutter.

Gleichzeitig ist die Belohnung durch den mystischen Würfel wesentlich größer: anstatt nach der Lösung lediglich 6 farbige Seiten zur Besichtigung anzubieten, beginnt der Spass am Horror-Würfel erst nach dem Spiel. Die Reise in die fremde Dimension mit einer zärtlichen Begrüßung, bestehend aus Verstümmelung und Schönheitsoperation à la Donatella Versace. 
Rubiks Würfel 
Tor zu einer neuen Welt. 
Konzentrations-behinderte und intelligenzbefreite Spieler verbinden mit dem Würfel ein Grauen aus dem Bilderbuch der Try-and-Error-Methodik. 
Doch Hellraiser befreit sie von ihrer Schmach und gibt ihnen Grund nicht mehr mit dem Würfel spielen zu wollen und erspart somit die Blamage vor dem Brille-tragenden Nachhilfelehrer.


DIAGNOSE:
Genug vom ewigen Ritzen, Selbstverstümmeln und Spritzen mit verdreckten, abgestumpften Nadeln? Hellraiser könnte hier als Quelle von Inspiration und Folterstil dienen. Rostige Nägel, Klingen und Ketten sind in jedem gut sortierten Hellraiser Merchandise Shop erhältlich.

Nicht masochistisch sondern viel mehr voyeuristisch begabt? Zu diversen Szenen könnten sich Snuff-Spanner ausgeglichen und glücklich die Geschlechtsteile massieren und vielleicht von einer Sonderbehandlung durch den zenobitischen Zoll träumen. 

Weder masochistisch noch voyeuristisch? Die psychische Beeinflussung durch diese Perle aus dem Horror Genre, darf in keiner filmischen Psycho-selbst-therapie fehlen. Sollte das Gehirn eines Humanes den Rubik Kubus als Kinderspielzeug identifizieren, so bitte ich hiermit allen lesefähigen Lesenden, die Benachteiligte Person festzubinden und mit Hellraiser zu therapieren.

LET´S FETZ!
Die hohe Kunst der Hellraiser Homöopathie

Auch heute noch stellt die Erstsichtung von HELLRAISER für alle angehenden Akkupunkteure und studierten Alternativmediziner eine Form der Zerreissprobe dar...
Winnie to some. POOH to others.


Dienstag, 7. August 2012

Brain Damage (1988)




PHARMAZEUTISCH, PARASITÄR, PRAKTISCH:
DIE PARTYDROGE SCHLECHTHIN!


ANALYSE:

DIE PACKUNGSBEILAGE:
BRAIN DAMAGE ist ein stimmungsaufhellender Film der zur Behandlung von Langeweile und Unruhezuständen eingesetzt wird. Die Nebeneffekte sind zwar relativ stark, jedoch kann dieses Zelluloid, in kleinen Dosen verabreicht, das Bewusstsein positiv stimulieren und zu einem allgemeinen Anstieg der Vitalität führen.
Die aktiven Bestandteile sind Blut, Spucke, Schleim und Gemetzel - viel Gemetzel!
BRAIN DAMAGE ist ein Film der alles hat, vorallem einen sich nahezu augenblicklich selbsterfüllenden Titel... bereits in den ersten 5 Minuten sieht man Gehirne ("BRAINS") die Schaden ("DAMAGE") nehmen.

BRAINSTORMING:
ALLE REDEN DRÜBER - WIR TUN ES!

Dieses Foto mag vielleicht abstoßend wirken, zeigt aber in Wirklichkeit nur einen der natürlichsten und kreativsten Arbeitsprozesse die es gibt: Das Brainstorming!
Dank seiner autodidaktisch angeeigneten Form des "Gehirnstürmens" gelingt der alten Schnarchnase Bartel, nach anfänglichen Startschwierigkeiten doch noch der "große Durchbruch"...

DIE INHALTSANGABE:
Ohne zuviel vorwegnehmen zu wollen, die Handlung zentriert sich um einen Zeitgenossen namens Elmer, einem im wahrsten Sinne des Wortes,
„polite brain-parasite“, der fragt bevor er sich im Nacken seines Wirtes zu schaffen macht...
Die Kreatur nistet also im Körper seines Wirtes um Menschen wegen deren Gehirne (was sonst?) zu jagen.. im Gegenzug injiziert Elmer eine blaublitzende Flüssigkeit in das Gehirn seines Wirtes, was bei diesem einen euphorischen Zustand verursacht... mit anderen Worten:
Die Kreatur ist sozusagen eine Droge!

„Eine wurmähnliche Kreatur, welche an eine in fluoreszierender Farbe gerollte Wurst Exkrement erinnert, in meinen Nacken beissen lassen?
Klar! Warum den nicht?“
Dies gilt auch für diesen Film, eine Droge die mit Vorsicht konsumiert werden sollte, niemals mehr als 2 mal innerhalb eines 24 stunden Zeitraums, nicht in Kombination mit anderen Filmen die Szenen grotesker Gewaltexzesse enthalten, sehen sie sich den Film nicht an während sie Cornflakes essen, deren Verpackung nichts anderes aufweißt als die Bezeichnung selbst, nicht während sie Spaghetti Bolognesse essen, da die Fleischbällchen zu Gehirnen und die Deckenlampen sich in Augäpfel verwandeln, nicht zu vergessen das zufällige Passanten mit Wäschekorben in der U-Bahn, welche Regisseure des Filmes BASKET CASE in Cameo sein könnten... - aber dazu mehr in der nächsten Review (Spoileralarm!!!)

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GEHIRNNAHRUNG AUS DEM NONKONFORM-HAUS:
 Wo von all den anderen banalen Blog-Redaktionen lediglich ein Kantineneinheitsbrei serviert wird, kommt bei der MULTIPLEN FILMSTÖRUNG ausschließlich neurosenstimulierende Kreativgrütze auf die Teller.
Unser "STUDENTENFUTTER" besteht garantiert zu 95% aus angehenden  aber bereits abgetretenen Bachelor-Banausen!
Alles ehemals schlaue Köpfe, die jedoch leider dumm genug waren, den Praktikanten Ferienjob in unserer Redaktion anzutreten.
Diese Semesterferien endeten zwar tödlich, dafür aber köstlich...

RISIKEN UND NEBENEFFEKTE:

Unruhe, Erschöpfung, Schaum vor dem Mund, Schwindelgefühl, Halluzinationen blauen Chlorwassers, das Gefühl „ge-greenscreened“ zu werden, blitzende Farbeffekte, Infrarotsicht, Nekrosen, planschen in der Badewanne, die Fähigkeit sich wie ein kompletter Idiot zu benehmen und trotzdem Bräute abzuschleppen, Veitstänze, Synästhesien, also die Fähigkeit Farben zu hören, großflächiger Pilsbewuchs, Warp-Sicht, Heißhunger auf Gehirn, verfärbte Zunge, Schneemänner die aus der Stirn wachsen und natürlich nicht zu vergessen:
Permanenter Hirnschaden.

DIAGNOSE:
BRAIN DAMAGE...ein guter Film!

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DIE GEDANKEN SIND BREI...
Wir von der MULTIPLEN FILMSTÖRUNG sind Freigeister wie sie im Buche stehen!
Ein solch unaufhaltsamer Gedankenfluss ist doch beneidenswert, gelle?



Samstag, 28. Juli 2012

Django Unchained - Traileranalyse

                                                            
DJANGO UNCHAINED
DER RASSELNDE SPRECHKÄSE
oder
KESSER KETTENKULTKRACHER FÜR CONNAISSEURE

ACHTUNG:
Wir empfehlen vor dem Goutieren der Expertise die vorherige Sichtung des Trailers auf dem diese beruht, da sich dem schwachen Geist ansonsten die komplette psychologische Tiefe der Analyse verschließen könnte!


Nach diesem Trailer werden werden sich wohl alle alten und neudazugeborenen Taran-Teenies vor Entzücken büschelweise die Haare ausreißen. Das Ganze scheint ja nicht nur die Handschrift des “Meisters” zu tragen (…im Gegensatz zu all dem “Heftig-Hippen-Direct-for-the-Videomarkt-Gedröhns” welches lediglich vom Allmächtigen präsentiert-geadelt wurde…) sondern ausnahmsweise auch mal wirklich wieder von ihm selbst kopiert worden zu sein! Aus jeder Filmritzensekunde des Trailers strömt das kräftige dialogisierte Sprechkäse-Aroma wie es nur einmalig aus der originalen quentischen Marketing-Molkerei stammen kann.
Auch die musikalische Untermalung steht ganz im Zeichen der alten
“Der definitive Soundtrack für den nächsten Bong&5KästenBier-Budenzauber” Schule.
"...AND THE SPRECHKÄSE GOES TO..."
Christoph Waltz kann es nicht fassen: Durch sein intensives Spiel
bei den Bastarden, ist nun auch er stolzer Besitzer eines tarantinoesken Sprechkäses
aus original quentinischer Herkunft!
Damit dann auch wirkllich jeder weiß von welchem Popkulturverweiszitatsmassaker hier die Rede ist, spielt sich unser “Mann in Hollywood” Chris – THE FIRE – Waltz erneut einen Ast und macht für Meister Tino erneut den goldigsten aller akademisch-korrekten Deja-Vu-Darstellungstricks: Den doppelten Landa rückwärts a la Spagetthi Western.
Von einem solch kauzig-kantigen Spiel bis in die letzte Milchhautpore erschüttert und inspiriert, wächst selbst einer gestandenen Charakter-Memme wie Leo DasCaprio auf wundersame Weise ein Method-Muschi-Milchbärtchen was seine Rolle erst auf das nötige Meta-Mimosen-Ebenen-Niveau hievt. Jetzt fehlt nur noch Franco Nero der sich der ehrenhaften Aufgabe annimmt um den restlichen mürrisch vor sich hin kritisierenden “Sowas zeckt bei mir nicht mehr!”-Mündern den Mantel des Schweigens (lyrisch für “Maulkorb”) überzustreifen, um sie dann sicher zu ihrem Rollstuhl zu geleiten. Ich freu mir einen Solarscheinwerfer aus den Hintern und vertraue an dieser Stelle einfach mal dem Prädikat “Filmhistorisch Wertvoll” welches DJANGO UNCHAINED bereits vor Kinostart vom amerikanischen Prüfungsausschluss
führender “K-K-K” Klan (“Krasser-Kult-Knaller”) Persönlichkeiten, verliehen wurde. Dat wird ne Gaudi!

Montag, 23. Juli 2012

Rocky (1976)



Rocky a.k.a Muhammad Balboa


ANALYSE:
Lange, lange ist es her da waren Filme noch geprägt von den bewegenden Schicksalen ihrer Charaktere. Diese wiederum wurden dem Zuschauer durch hervorragende Schauspieler, verantwortungsvoll und mit dezenter Note beigebracht. Einige Jahre später kam dann Rocky raus. Amerika wurde durch einen Italiener entdeckt. Zumindest war er der erste Segler, der schreiben konnte. Und so wurde Kolumbus' Text-Note der Anlass zu einem legendären Event, etwas später ungefähr 200 Jahre nach der Gründung der USA.

Silvester Stallone, ertappt, aggresiv und
halbnackt bei der Drogenkontrolle am Flughafen.
Immer wenn eine Gesellschaft sich am Rande des Abgrundes befindet, schickt sie die Niedersten ihrer Ränge in den Ring, um die wenigen Obrigen zu befriedigen. Colloseum, Ritter-Tourniere, Bauer sucht Frau. Doch halt, vor letzterem war noch der Boxkampf.

Aus dem Ghetto in das Ghetto
Der sagenumwobene Ms. Philly-Contest.
Mittig im Bild die Gewinnerin.
So kommt es zum Zusammenprall zwischen einem italienischen Einwanderer, der in einem Armenviertel in Philadelphia wohnt und Muhammad Ali, der in dem Film aber Apollo Creed heisst. Der Kampf ist krass, sowohl spannend als auch brutal. Doch für die zartgliedrigen unter den Filmfreunden, hat Regisseur John G. Avildsen auch ein bisschen Gefühlskino eingebaut und damit den Italian Stallion aus der Gosse bis hinauf in das Olymp der Plattnasen aufsteigen lassen - über einen schweren Weg der Verachtung und des Ausschlusses durch Gesellschaft. Im Ghetto der Society lernt er eine Frau kennen, die neben Rocky's Hobby, der sozialen Segregation, auch seine Liebe zur Tierquälerei teilt. Das sich daraus eine traumhafte Beziehung bildet ist klar und muss hier nicht weiter erwähnt werden.

Verkatert aufgewacht und gemerkt dass unten rum alles noch dran ist  - wie wunderbar!
Nur noch die Kotzlache auf der Brust erinnert an den ereignisreichen Vorabend.
Im Hintergrund: das Philadelphia Institut für Ausnüchterung.
Durch die Sichtung des Filmes auch Lust bekommen
sich zu prügeln und dafür den Körper auf Hochform zu bringen?
Hier gehts zum Anabolika Shop.


Wunde Punkte:

In diesem Film wirkt vieles so perfekt, dass man sich verschiedener Punkte einfach nicht bewusst wird. Verschmähte Leserschaft, zum Glück habt ihr uns.
Wir machen aufmerksam:


Aufruhr in der muslimischen Gemeinde:
Muhammad Ali gilt als erster bekannter Werbeträger der salafistischen Gemeinschaft. Welch freche Dreistigkeit des Regisseurs ihn erst als George Washington und dann als Uncle Sam, den rekrutierer für die amerikanische Armee auftreten zu lassen. Doch ein geschickter filmischer Kniff hat ihn bisher von terroristischen übergriffen der ach-so-Unterdrückten Minderheit bewahrt: der Infidel wird zu schwach sein um den unterdrückten Stallion besiegen zu können. Da ist nicht nur Jahwe froh!

MUHAMMAD ALI
APOLLO CREED


                
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      Falsche Tatsachen:
      Muhammad Ali litt an Parkinson. Doch Apollo Creed hat keinerlei Anzeichen irgendwelcher Krankheiten, ausser einer gesunden Prise Abgehobenheit. Frech, wie der Regisseur ist, lässt er Silvester Stallone die nachteiligen Symptome dieser Krankheit tragen: auf den Jogging-Ausflügen und auch allgemein beim Gehen, rutsch dem Hengst immer wieder mal die Hand aus und er versetzt der Luft einen linken oder rechten Haken. Für den Zuschauer auf ersten Blick ganz lustig, doch im After-Life wird Avildsen noch seine Abreibung von Muhammad abkassieren, gesetzt dem Fall er liegt nicht mit mehreren Jungfrauen im Bett.

      Die kleinen Racker gibt es auch für daheim.




          Der Überschminkte
          Geschundene Gesichter:
          Klares Highlight im Rocky Film sind die zerschlagenen Fressen der Hauptcharaktere. Welch Genugtuung als das Kasperle-Theater endlich vorbei ist und die beiden Schauspieler die Hand vor den eigenen Augen nicht mehr sehen können - sie haben nämlich keine Augen mehr. 


          Nicht selten im Boxsport wächst die Stirn des Sportlers plötzlich an. Man munkelt, dass es die Gebete der Trainer sein könnten -"Herr, lass Hirn herabregnen" oder aber kristalline Ablagerungen unter der Haut, als Folge des übermäßigen Anabolika-Konsums -"Speedpickel".

          Der Gesegnete
          Viel wissenschaftlicher und realistischer scheint aber diese Erklärung: um die Welt vor dem dümmlichen Anblick zu verschonen, machen sich die Überaugen-Wülsten selbständig und verschliessen das Glotztrumentarium. Doch man muss auch ehrlich sein: sobald der Film zu ende ist, möchte man doch wieder einen Blick auf die Geschlagenen werfen. Um Euch die Arbeit abzunehmen, hier ein paar Links um den erregenden Anblick nicht missen zu müssen.


          EYE OF THE EITER:
          Eines dieser geschwollenen Prachtexemplare die sich Rocky Balboa während seiner
          Kämpfe zuzog, entwickelte sich zu einer unaufhaltsamen parasitenartigen Deformation
          welche im Laufe der Jahre seine gesamte Mimik befiel...
          DIAGNOSE:
          Guter Film wie ich finde.
          Politisch/religiös brisant, Testosteron-verherrlichend, menschenverachtend, bildend.
          Wer sich nicht an schlechtem Schauspiel und aufgesetzten Storylines stört: ANSCHAUEN!
          Für alle anderen gilt: ANSCHAUEN!
          Schließlich ist dieser Film einer von den beiden Meisterwerken,
          mit denen Rambo das Actiongenre definiert hat!

          Hochachtungsvoll,
          Professor Adalbert

          KUHPHOBIE:
          Die zärtlichen Schlecker seiner Mutter mit ihrer rauhen Zunge,
          machten dem Jungen Angst.
          Er versuchte oft dem fetten Leib mit der widerlichen chleckvorrichtung zu entfliehen.
          Aber erst als sie tot beim Schlachter hing, konnte er über seinen Schatten springen und es ihr heimzahlen.