Mittwoch, 15. August 2012

Hellraiser (1987)



Hellraiser (oder "Die Qual der Würfel Wahl")

1987 - ein Jahr nach der Weltbesteigung durch Adalberts fortgeschrittene geistige Entität, gebar Clive Barker, damals noch die aus dem Theather bekannte Tucke, einen absonderlichen Film, der die Verkaufszahlen des Rubik-Würfels in die Höhe schießen lassen und die Welt um eine längst überfällige Brücke zur dunklen Dimension bereichern sollte:
Akupunktur mal anders:
Wer gesund ist, sich jedoch nach Schmerz und Leid sehnt, 
sollte sich mit Clive Barker über alternativen Körperschmuck unterhalten...

Hellraiser erzählt die famose Geschichte einer augenscheinlich normalen Human-Gruppe, die sich aufgrund von unzureichendem Konzentrationsvermögen, also der daraus resultierenden Unfähigkeit zur Würfel-Lösung, alsbald in größter Gefahr befindet, eine Anzeige als Steuersünder zu bekommen und das Visum in eine Welt, geprägt durch unendlichen Schmerz und Leid, genehmigt zu bekommen.  

ANALYSE:
Der abenteuerlustige und mystikaffine Frank langweilt sich im Orient und entdeckt beiläufig seine Begabung für das Lösen von Rubik Würfeln. Da er sein Geld aber bereits für Opium und Kamele aufgebraucht hat, muss er sich auf dem Bazar dann doch einen Puzzle Würfel von minderer Qualität suchen. 
Schaffe schaffe Häusle baue...  
Die schwäbische Weißheit  wird zum Leitmotiv des Filmes.
Um Geld zu sparen, kauft sich Frank den Rubik Würfel auf einem orientalischen Markt.
Das Sparen wird in unserer Konsumgesellschaft aber verfolgt und hart bestraft.
So wird aus dem sich zusammenreißenden der auseinander gerissene Fuchs der Schwäbisch Hall...



Diese Entscheidung soll aber fatale Folgen haben: weil die CE-Kennzeichnung nicht erreicht werden kann und der Handel schwarz, also ohne Versteuerung passiert, ist die EU gezwungen zu handeln. Das Europäische Parlament schickt sogleich eine Sondereinheit des Zolls, um den Sparfuchs ausfindig zu machen und ihm eine Steuernachzahlung aufzudrücken, die ihn buchstäblich auseinander reissen wird.


Die 80'er:
Als Outfits noch polarisierten
Motörhead kurz nach Band-Gründung.
Von links nach rechts:
John Belushi, Michael Jackson, Kader Loth und der nicht mehr ausnüchternde, von Bruxismus gekennzeichnete Charlie Sheen.



Urlaubsziel "4te Dimension"
Top oder Flop?


Düster, dreckig, grauenhaft... und dennoch einladend. Mystisch, symbolisch, aufregend - und doch abstoßend wie Bartels halbjähriger Wasch-Turnus. Die stimmige Atmosphäre der höllischen Zelluloid-Verkettung, entspricht dem Lebensgefühl im Büro der Multiplen Filmstörung.

Handgemachte Spezialeffekte, wie z.B. die Auflösung Franks, gelten teilweise noch heute als professionell und aktuell. Der Verzicht auf Computertricks dient der Seriösität des Horror-Urgetüms, hebt durch vorbildliche Effektkunst die Qualität und Vernichtet die Hoffnung pubertierender Transformers-Fans hier einen wertvollen Streifen vorzufinden. Die Effekte und allgemein die blutigen Szenen injizieren das Grauen imaginär durch glühende Metallbolzen in den zuvor wundgeschlagenen Hodensack des Zuschauers.

Überfüllte Clubs und ungewünschte Gäste
Wer sich nicht rechtzeitig in den wummernden
4 Disko-Wänden einfindet, läuft Gefahr von der feier-wütigen,
wartenden Meute vor der Eingangstür zer-shuffelt zu werden.

Auch die glaubhaft gespielten Charaktere (natürlich erdacht und geformt nach einer wahren Begebenheit) und deren tief ausgearbeiteten Zügen, bringen die Geschichte sehr gut an den kritischen Blut-Lüstling. Ja, sie reissen den Zuschauer förmlich in das Geschehen und halten die hodensack-lädierten Zeugen durch die Löcher in ihren Genitalien beisammen - an einer rostigen Kette aus verwundenen Nägeln. Nach der Sichtung geht eigentlich jeder Viseur als jammernder, aber schmerz-euphorisierter Neo-Akupunktur Fan vom Austrahlungsort, wenn er sich nicht schon dort aufgelöst oder abholen lassen hat. Einen solch vorbildlichen Umgang mit Fleisch, kann man sonst nur bei unbeobachteten Metzgern nach Ladenschluss beobachten... schade eigentlich.
Selten waren sich die Meinung der etablierten Kritikerszene so einig:
"Raise yourself for Hellraiser!"
(zu deutsch: "Bleibe sitzen für die Hellraiser-Vorführung")
Doch der Streifen wird erst durch die Zenobiten zu einem waschechten Hellraiser. Zenobiten sind die Ureinwohner der Dimension des Grauens, die umherwandern um Schmerz und Qual zuzufügen und den Unwissenden, in Leiden jenseits ihrer Vorstellungskraft einzuführen. Die "explorers in the further regions of experience" (zu deutsch: "eingesessene Raver auf psychedelischer Entdeckungsreise") kommen aus einer Welt, in der das humane Bewusstsein um Qualen, frisch von Sadomaso Kollegien erforscht und zur Prüfung freigegeben, erweitert und die Neugier mit exquisiten, vorzüglichen und nur hier zu erstehenden Folterungen befriedigt werden. Bedienung des Wissensdurstes und Wachstum des Empfindungsspektrums, sind jedoch nicht jedermanns Sache. Und so gelten die Zenobiten als "demons to some, angels to others" (zu deutsch: "Dämonen für Weicheier, Engel für Charlie").

Eine neue Gefahr - GBL in der SM-Swinger Szene
Nun gut, KO-Tropfen sind in der Szene zwar schon länger bekannt
und durchaus beliebt, doch die neue Bedrohung erwächst
aus der Wachsamkeit Bevorteilter:
Ungeübte Bizarr-Piercer und Weichteil-Tattowierer erproben
an den wehrlosen neue Techniken und Trends.

Jahre später gilt Frank bereits als vermisst oder transsexuell und die Welt dreht sich auch ohne ihn weiter. Franks Bruder Larry, dessen Schnitte Julia und süße Tochter Kirsty, ziehen in ein neues Haus ein. Julia, die mal intime Nachhilfestunden bei Frank genommen hatte, findet seine Überreste am Dachboden und versucht ihn wieder zum Sex zu überreden. Dieser ist aber nach all den abstinenten Jahren recht verbittert und spielt vorerst seine Macht aus: Frank zwingt Julia zu blutigen Spielen, die zur Gewinnung seiner Gunst dienen sollen. 
Wer schön sein will muss leiden! 
Diese seltenen und heiß begehrten Backstage Aufnahmen zur Schönheitsklinik,
ließ die 
taff-Redaktion exklusiv der Multiplen Filmstörung zukommen. 

Wir danken und publizieren.
Auch dies fällt der EU auf und sie schickt die bereits involvierten Beamten los um die Rückkehr des Sparfuchses aber nicht zu verhindern, sondern möglichst viele neue Leute mit in den kriminellen Akt einzubeziehen - nur um dann möglichst viele mit Normen und Vordrucken quälen zu können. Kirsty, die allerdings eine selbstbewusstem, rechtskundige Maid spielt, nimmt diplomatisch die Verhandlungen mit dem Apparat auf und sorgt für neue Hoffnungen ein Steuerloch gefunden zu haben.



Zenobiismus

Die Vorsteher des Folterknecht-Reiches können die irdische Realität nur durch ein Portal erreichen, dass durch einen magischen Würfel geöffnet wird. Die Portal-Öffnung entspricht in etwa dem Spielen mit einem Rubik Kubus, nur ist der Höllen-Würfel auch für ADSler und Kleinkinder lösbar. 

Die Vorhaut der Zenobiten - der Pinhead 
 Hier bei seinem tierischen Hobby, der TaubenUnzucht. 
Eigentlich bekannt für Sadomaso und Akupunktur die mehr als nur heilt, 
sucht seinen Ausgleich bei der entwürdigen Foltermethode aus der Neverland-Ranch:
Die Einreibung der Täubchen mit frischer Entenbutter.

Gleichzeitig ist die Belohnung durch den mystischen Würfel wesentlich größer: anstatt nach der Lösung lediglich 6 farbige Seiten zur Besichtigung anzubieten, beginnt der Spass am Horror-Würfel erst nach dem Spiel. Die Reise in die fremde Dimension mit einer zärtlichen Begrüßung, bestehend aus Verstümmelung und Schönheitsoperation à la Donatella Versace. 
Rubiks Würfel 
Tor zu einer neuen Welt. 
Konzentrations-behinderte und intelligenzbefreite Spieler verbinden mit dem Würfel ein Grauen aus dem Bilderbuch der Try-and-Error-Methodik. 
Doch Hellraiser befreit sie von ihrer Schmach und gibt ihnen Grund nicht mehr mit dem Würfel spielen zu wollen und erspart somit die Blamage vor dem Brille-tragenden Nachhilfelehrer.


DIAGNOSE:
Genug vom ewigen Ritzen, Selbstverstümmeln und Spritzen mit verdreckten, abgestumpften Nadeln? Hellraiser könnte hier als Quelle von Inspiration und Folterstil dienen. Rostige Nägel, Klingen und Ketten sind in jedem gut sortierten Hellraiser Merchandise Shop erhältlich.

Nicht masochistisch sondern viel mehr voyeuristisch begabt? Zu diversen Szenen könnten sich Snuff-Spanner ausgeglichen und glücklich die Geschlechtsteile massieren und vielleicht von einer Sonderbehandlung durch den zenobitischen Zoll träumen. 

Weder masochistisch noch voyeuristisch? Die psychische Beeinflussung durch diese Perle aus dem Horror Genre, darf in keiner filmischen Psycho-selbst-therapie fehlen. Sollte das Gehirn eines Humanes den Rubik Kubus als Kinderspielzeug identifizieren, so bitte ich hiermit allen lesefähigen Lesenden, die Benachteiligte Person festzubinden und mit Hellraiser zu therapieren.

LET´S FETZ!
Die hohe Kunst der Hellraiser Homöopathie

Auch heute noch stellt die Erstsichtung von HELLRAISER für alle angehenden Akkupunkteure und studierten Alternativmediziner eine Form der Zerreissprobe dar...
Winnie to some. POOH to others.


Dienstag, 7. August 2012

Brain Damage (1988)




PHARMAZEUTISCH, PARASITÄR, PRAKTISCH:
DIE PARTYDROGE SCHLECHTHIN!


ANALYSE:

DIE PACKUNGSBEILAGE:
BRAIN DAMAGE ist ein stimmungsaufhellender Film der zur Behandlung von Langeweile und Unruhezuständen eingesetzt wird. Die Nebeneffekte sind zwar relativ stark, jedoch kann dieses Zelluloid, in kleinen Dosen verabreicht, das Bewusstsein positiv stimulieren und zu einem allgemeinen Anstieg der Vitalität führen.
Die aktiven Bestandteile sind Blut, Spucke, Schleim und Gemetzel - viel Gemetzel!
BRAIN DAMAGE ist ein Film der alles hat, vorallem einen sich nahezu augenblicklich selbsterfüllenden Titel... bereits in den ersten 5 Minuten sieht man Gehirne ("BRAINS") die Schaden ("DAMAGE") nehmen.

BRAINSTORMING:
ALLE REDEN DRÜBER - WIR TUN ES!

Dieses Foto mag vielleicht abstoßend wirken, zeigt aber in Wirklichkeit nur einen der natürlichsten und kreativsten Arbeitsprozesse die es gibt: Das Brainstorming!
Dank seiner autodidaktisch angeeigneten Form des "Gehirnstürmens" gelingt der alten Schnarchnase Bartel, nach anfänglichen Startschwierigkeiten doch noch der "große Durchbruch"...

DIE INHALTSANGABE:
Ohne zuviel vorwegnehmen zu wollen, die Handlung zentriert sich um einen Zeitgenossen namens Elmer, einem im wahrsten Sinne des Wortes,
„polite brain-parasite“, der fragt bevor er sich im Nacken seines Wirtes zu schaffen macht...
Die Kreatur nistet also im Körper seines Wirtes um Menschen wegen deren Gehirne (was sonst?) zu jagen.. im Gegenzug injiziert Elmer eine blaublitzende Flüssigkeit in das Gehirn seines Wirtes, was bei diesem einen euphorischen Zustand verursacht... mit anderen Worten:
Die Kreatur ist sozusagen eine Droge!

„Eine wurmähnliche Kreatur, welche an eine in fluoreszierender Farbe gerollte Wurst Exkrement erinnert, in meinen Nacken beissen lassen?
Klar! Warum den nicht?“
Dies gilt auch für diesen Film, eine Droge die mit Vorsicht konsumiert werden sollte, niemals mehr als 2 mal innerhalb eines 24 stunden Zeitraums, nicht in Kombination mit anderen Filmen die Szenen grotesker Gewaltexzesse enthalten, sehen sie sich den Film nicht an während sie Cornflakes essen, deren Verpackung nichts anderes aufweißt als die Bezeichnung selbst, nicht während sie Spaghetti Bolognesse essen, da die Fleischbällchen zu Gehirnen und die Deckenlampen sich in Augäpfel verwandeln, nicht zu vergessen das zufällige Passanten mit Wäschekorben in der U-Bahn, welche Regisseure des Filmes BASKET CASE in Cameo sein könnten... - aber dazu mehr in der nächsten Review (Spoileralarm!!!)

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GEHIRNNAHRUNG AUS DEM NONKONFORM-HAUS:
 Wo von all den anderen banalen Blog-Redaktionen lediglich ein Kantineneinheitsbrei serviert wird, kommt bei der MULTIPLEN FILMSTÖRUNG ausschließlich neurosenstimulierende Kreativgrütze auf die Teller.
Unser "STUDENTENFUTTER" besteht garantiert zu 95% aus angehenden  aber bereits abgetretenen Bachelor-Banausen!
Alles ehemals schlaue Köpfe, die jedoch leider dumm genug waren, den Praktikanten Ferienjob in unserer Redaktion anzutreten.
Diese Semesterferien endeten zwar tödlich, dafür aber köstlich...

RISIKEN UND NEBENEFFEKTE:

Unruhe, Erschöpfung, Schaum vor dem Mund, Schwindelgefühl, Halluzinationen blauen Chlorwassers, das Gefühl „ge-greenscreened“ zu werden, blitzende Farbeffekte, Infrarotsicht, Nekrosen, planschen in der Badewanne, die Fähigkeit sich wie ein kompletter Idiot zu benehmen und trotzdem Bräute abzuschleppen, Veitstänze, Synästhesien, also die Fähigkeit Farben zu hören, großflächiger Pilsbewuchs, Warp-Sicht, Heißhunger auf Gehirn, verfärbte Zunge, Schneemänner die aus der Stirn wachsen und natürlich nicht zu vergessen:
Permanenter Hirnschaden.

DIAGNOSE:
BRAIN DAMAGE...ein guter Film!

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DIE GEDANKEN SIND BREI...
Wir von der MULTIPLEN FILMSTÖRUNG sind Freigeister wie sie im Buche stehen!
Ein solch unaufhaltsamer Gedankenfluss ist doch beneidenswert, gelle?