F.A.Q



Für Alle Querulanten


Liebes passiv-aggressiv persönlichkeitsgestörtes Publikum,

uns erreichen aktuell unzählige Klagen der Trostlosigkeit, sodass wir sie praktisch nicht mehr so beantworten können wie bisher üblich - persönlich, per Post und mit signiertem Arschabdruck.

Um aber das Vertrauen zu Eurem Lieblings-Blog wieder auf ein gesund-gestörtes Niveau durchwachsenen Misstrauens zu heben und euch zu zeigen, dass wir euch ernst nehmen, werden wir nun versuchen die häufigsten Beschwerden oder aber die schönsten Verbalangriffe zu sammeln, zu beantworten und auf dieser Seite zu veröffentlichen.


F.A.Q. - die neue Kategorie. 

Damit die Beantwortung wichtiger Fragen 
nicht
so lange dauert wie bei diesem Querulanten. 

Noch heute steht sein Skelett in Fürth,
unwissend ob die G.I. JOE Review überhaupt noch kommt.



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Warum kommt von euch so selten was? Ich bin mitten im meiner Therapie und kann ohne neues Material keine weiteren Fortschritte machen.



--> Antwort für Kurzbesucher: 
   wir sind ein schlechtes Team


--> Begründung für jene, die sich auch mal die nötige Zeit nehmen:

Der beinharte Konkurrenzkampf um die beste Review innerhalb unseres Blog-Imperiums hatte uns zu einem Schatten unseres ehemals hochproduktiven Seins verkommen lassen. So waren zum Beispiel die ständigen Last Minute Sitzungen im verschwitzten Computerraum der Redaktion irgendwann bloße Schlachtfeldern der Schreiber-Seelen. Den Schwächeren wurden Wörter geklaut, den Stärkeren ungünstige in den Mund gelegt. Postings die noch in Bearbeitung waren, wurden durch Mitstreiter mit gleichen Administrationsrechten oder flinken Fingern veröffentlicht und führten oft zur öffentlichen Demütigung und schließlich Dezimierung unserer kreativen Arbeiterschaft. Ferner wurden Tastaturen auf fremde Sprachen gestellt, der Monitor dunkler und das Licht im Raum hell gemacht (besonders dies führt unweigerlich zur panikartigen plötzlichen Leerung des Raumes). Das waren ein paar Beispiele lediglich aus dem Computerraum. Doch es gibt noch viel mehr kritische Punkte.

In den wichtigeren Sitzungen, bei welchen politische und rechtliche Fragestellungen an der Tagesordnung waren, flogen auch öfters mal die DVD-Hüllen und Fäuste. Die Wände sehen heute schlimmer aus, als ein mit Holzmuster bemaltes Stück Berliner Mauer, dass ich damals noch selbst zu zersägen versuchte. Noch immer fahren die Bürostühle im Konferenzraum schlecht, weil sich abgebrochene Zähne in den Rollen verbissen haben und folglich auch die Bürostuhl-Turniere nicht mehr für den dringend notwendigen Frustabbau veranstaltet werden können. Die Stimmung kocht.

Nach einer Attacke durch den Praktikanten-Mob auf den Tyrann Adalbert fiel dieser für mehrere Monate aus und reiste von Krankenhaus zu Krankenhaus um sich von der schönsten Krankenschwester Deutschlands eine Infusion legen zu lassen. Stets unter Morphiumeinfluss, perverser Ergeilung an den jungen Pflegekräften und ständiger Angst der besenschwingende Mob könnte hinter der Klotür warten, waren die von ihm verfassten Kritiken (auf Klopapier) auch nur noch zum Arsch auswischen gut. 

Doch mit den Attacken auf die Führungsebene war es noch nicht vorbei. Anonymus hatte unsere Mission falsch verstanden und hielt Bartel für böse. Sie hackten seinen Computer und seine Playstation sowie seine Hausklingel. Verzweifelt und verarmt und zu Unzeiten aus dem Bett geklingelt, versuchte Bartel nun seine lebensnotwendigen Elektrogeräte wieder herzustellen. Dafür verbrachte er die meiste Zeit mit Pfandflaschen-Sammeln für ein neues Mainboard, anstatt sich mit der Welt der Filmstörung auseinander zu setzen.

Doch solche Schandtaten lassen wir uns nicht gefallen. Adalbert - nun immer mit Helm im Büro - und Bartel, mit einem homöopathischen Anti-Virus Globuli Set, kamen in das Büro und wollten Stress machen - doch dann markierte die mit Edding beschmierte Leiche eines Ghost Writers den bisherigen Höhepunkt der betrieblichen Rangkämpfe. Da dieses Opfer aber auch derjenige mit den Kontakten in die lokale Red Bull Szene gewesen ist, war die Dose endgültig geplatzt. 


Erwin wurde der Monitor-Stecker gezogen.
Als er zur Steckdose gelaufen war, saß Alex aber schon auf seinem Platz.
Dies sollte er  dann durch einen phallischen Durchstoßungs-Sprung aus dem Film STICK NINJA bezahlen.

Das Regime der Multiplen Filmstörung schaltete in den Wut-Modus und sprach ein Machtwort, welches sie sich aus verschiedensten Rainer Brandt Synchronisationen zusammengeschrieben hatte. Die Wortwahl, sowie die Aussprache betäubte die Zuhörenden in einem Lied aus Zuneigung, an das sich aber nur noch die wenigsten erinnern konnten. Aufgrund diverser Fälle von Smart-Phone Süchtigen in unserer geistigen Manufaktur existieren jedoch Filmaufnahmen und Dokumentationen der Ansprache, die im Vergleich zu THE KINGS SPEECH, durchaus als Nibelungenlied unter den literarischen Sternschnuppen, wie auch als Bibel der Diktation bezeichnet werden kann. 

Nachdem die Tränen der Wehmut und Einsicht getrocknet waren, hielten sich die Redakteure freundschaftlich an den Händen und sangen gemeinsam Lieder. Aber betrachtet man die sich aktuell wieder abzeichnenden Verhaltensmuster unserer Mitarbeiter, so kurz nach dieser prägenden Ansage, muss man eingestehen, dass die Zuneigung nur einem Wunsch nach Beförderung entsprang. Weiterhin werden Kämpfe um die beliebtesten Rechner ausgetragen und Wort- und Review-Diebstahl stehen in ihrer Bedeutung noch immer vor Intrigen um bessere Kloschüsseln für das vertreiben von Arbeitszeit. 

Doch eine Sache ist heute anders: bei der Moralpredigt, waren Adalbert und Bartel ihrem Stande gemäß dicht, um das Lampenfieber zu umnachten. Dies führte dann zu schielenden Blicken, die sich aufgrund der laut donnernden Angestellten-Kritik in Kombination mit einem scharfen Alkoholgeruch aus den Mündern der Redner, in die zarten Seelen der soziophoben Arbeiterlinge ein-Weinbrannten. Wenn heute das Management den Mitarbeitern tief in die Augen blickt, fangen sie sofort wieder das Arbeiten an, um der Kreuzung der Blickwinkel und einer Betäubung durch die Korn-Alkoholfahne zu entkommen. 

Daher hängen seit heute Grimassen des Managements über den Köpfen der verhassten Untertanen und fallen bewusst ausgelöst in regelmäßigen Abständen hinab und verletzten den Arbeitnehmer durch ihre scharfen Kanten - so ist das niedere Volk gezwungen, ständig nach oben zu schauen und wird dann durch das Schielen gezwungen, den Blick wieder auf die Schreibmaschine zu richten.

Um es nochmal deutlich zu machen: wir hatten ernsthafte Kämpfe, Verletzte und sogar Tote Ghost Writer in unserer Kreativ-Fabrik, die allesamt zu Verzögerungen geführt haben. Angriffe auf das Management, machten es diesem quasi unmöglich ihrer publizistischen sowie gesellschaftlichen Pflicht ausreichend nachzukommen und hinterließen teilweise bleibende Schäden in den bereits durch Cineasmus stark beanspruchten Nervenbahnen. Wir hoffen ihr versteht unsere Probleme und seid auch mit unserer momentanen Portrait Lösung zufrieden. Natürlich wollen wir euch jeden Tag eine neue Review bieten, die alles bisher dagewesene übertrifft. Doch wir betreiben den Blog nicht nur um euch Input zu liefern, wir müssen unseren ungeliebten Angestellten auch ein Überleben garantieren. 

Danke für ihr Verständnis, falls wir Kugelschreiber aus dem Mitarbeiter-Rücken ziehen, anstatt Filme zu empfehlen.

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- 2 -

Ich kann lesen und schreiben und will bei euch mitmachen. Wie werde ich also Autor der Multiplen Filmstörung?



--> Antwort für Kurzbesucher: 
   du hast keine Chance


--> Begründung für jene, die sich auch mal die nötige Zeit nehmen:

Nach einem aktuellen Vorfall, fühlen wir uns verpflichtet den Bewerbungsprozess für neue Autoren zu erklären, damit potentielle Anwärter nicht enttäuscht werden. Wir hoffen unangenehme Vorfälle, wie zum Beispiel den im Folgenden beschriebenen, in Zukunft verhindern zu können.

Als Herr Vorzüglich vor zwei Tagen in die Arbeit kam, sah er einen mysteriösen Mann, gekleidet in Trenchcoat, Sandalen und Hornbrille, vor dem Eingang zum Büro stehen. Nachdem die anfängliche Furcht vergangen war, überwog die Neugier und der Filmgestörte erkundigte sich nach dem Grund des Besuches. Der Unbekannte öffnete seinen Trenchcoat und brachte einen Foliant aus der Jackentasche hervor. Er erklärte in diesem Buch seine kritischen Filmrezensionen gesammelt zu haben, womit er sich um eine Stelle als Autor bewerben wollte. 


Herr Vorzüglich öffnete die Pforte und lies den Besucher in die heiligen Hallen. Im Büro servierte der Autor dem Neuen erst einmal einen billigen Whisky und fragte nach dem Namen. Unsicher, seine Anonymität aufzugeben, zögerte der Anwärter vorerst, doch gab dann doch seinen Namen preis: Günther (Anm. der Redaktion: Name vergessen).

Sie setzten sich zusammen und revidierten die Schriften. Es zeigte sich, dass in dem Ankömmling tatsächlich Talent, Filmwissen und eine nicht zu verachtende Arroganz steckte. Ausserdem passte sein Filmgeschmack auch auf die von unseren Fans gewünschten Genres und Abarten. Angetan von dem Gelesenen, schenkte Herr Vorzüglich dem Bewerber ein weiteres Glas billigen Fusel ein und stampfte auf den Boden. 


Foliant der Kritik
Nachdem Günther nicht mehr aufzufinden ist, damit also nicht den eventuell aufkommenden Anzeigen und Beleidigungen entgegenstehen kann, können wir seine Texte nicht veröffentlichen. Wer sie dennoch gerne lesen würde, kann entweder vorbei kommen oder den Folianten für kleines Geld kaufen.

Alsbald öffnete sich die Kellertür und Bartels bleiches Antlitz lugte durch den Spalt. Als er erkannte, dass ihm keine physische Gefahr drohte, setzte er sich zu den Sitzenden und fragte nach dem Grund des Besuches. Als er die gesammelten Kritiken in der Hand hielt, nahm er Günther mit in seinen Keller, da das grelle Licht seinen Augen schadete und die geistige Text-Aufnahme verhinderte.

Der Neue folgte dem Film-Guru die Wendeltreppe hinab, in ein Horror-Kabinett voller Film-Replikas und Wachspuppen. Gedämpftes Licht, verstaubte Zimmer-Einrichtung und der Rauch verbrennender Review-Entwürfe verleihten dem Zimmer eine düstere Note. Schreie aus diversen parallel laufenden Filmen, begleitet von bedrückender Musik, machten dem Besucher zusätzlich schwer zu schaffen.


Der Trenchcoat des Besuchers
Falls jemand von Euch weiss, wo der Besitzer ist, bitte im Büro der Multiplen Filmstörung Bescheid geben oder den Mantel anprobieren und mitnehmen.


Bartel, vertieft in den Foliant der Kritik, bemerkte nicht wie Günther immer weiter in Wahnvorstellungen abdriftete und den Draht zur Realtität verlor. Als Bartel, entzückt über eine vorzügliche Film-Analyse aufsah und dem Autor mit einem intensiven Blickkontakt Respekt zollen wollte, musste er feststellen, dass der Gast nicht mehr auf seinem Platz saß. Erschrocken suchte Bartel den ganzen Raum ab und glaubte den Verlorenen unter einem Haufen staubiger Decken zu erblicken. Er hob den Stoff an, fand darunter aber nur die kaputte Ilsa Love-Doll, die bei der letzten Interaktion durch überzogenes Liebesspiel bis zur völligen Unbenutzbarkeit geschändet wurde. Da vernahm er ein Schluchzen aus der gegenüber liegenden Ecke des Raumes, wo er Günther nackt hinter einem Stuhl vorfand, wie er seine Knie umschlingend, apathisch vor und zurück wippte. Mit der für einen Soziopathen größtmöglichen Sanftmut und Einfühlsamkeit, versuchte der Filmgestörte Kontakt mit dem Anwärter herzustellen, scheiterte aber durch die, für geniale Köpfe nicht ungewöhnliche, weltfremde Arroganz seiner Entität. 

Die Unsichertheit des Panischen und die - für Bartel - ungewohnte Szenerie der humanen Kontaktaufnahme mit wohlwollender Absicht, machten ein normales Gespräch unmöglich. Schon bald war beiden Schreibern nichts mehr an Versöhnung gelegen und sie warfen sich Review-Kritik und Geschmacks-Beleidigungen an den Kopf. Als Günther dann die raren Publikationen ansprach, wurde Bartel schwarz vor Augen. Er kippte um und sah seine gesamten Lieblingsfilme im Zeitraffer an seinem inneren Augen vorbei ziehen.

Als er zu sich kam, lag er alleine im Zimmer. Um seinen Puls zu spüren, fasste er an sein Herz und bemerkte eine weiche Schicht Leder zwischen Hand und Brust. Er war sicher gerade nicht die Protagonistin in Barb Wire zu spielen, blickte an seinem Körper hinunter und verschaffte sich nochmal Gewissheit. Dabei bemerkte Bartel, dass er Günthers Kleidung über seiner eigenen trug.

Verwundert, schon so lange nichts mehr von den anderen gehört zu haben, stieg Herr Vorzüglich die Treppen zum Verlies der dunklen Filme hinab und fand Bartel verwirrter vor, als damals nach der Sichtung von Begotten. Vorzüglich packte all seine Fähigkeiten der sozialen Interaktion zusammen und servierte dem Film-Guru einen günstigen Whisky.

Nachdem ein wenig Ruhe eingekehrt war, wurde im Büro nach Günther Ausschau gehalten, doch die Suche blieb erfolglos. Hans, der Hausmeister, saß die gesamte Zeit über an der Pforte und filmte das Ein- und Ausgehen der wenigen Besucher mit seinem Handy. Leider stellte sich heraus, dass die SD-Karte im Mobiltelefon nur Günthers Eintritt, nicht aber sein Gehen gespeichert hatte. Helle Köpfe schlussfolgern, dass der Besucher noch immer im Gebäude herumspukt und nach einer Anstellung als Kritiker strebt. Andere wiederum, sind davon überzeugt, dass Zenobiten ihn in eine bessere Welt mitgenommen haben. Bartel aber hat eine eigene Theorie: seit langem ist er überzeugt, dass sich in den Wänden seines Film-Kerkers feindlich gesinnte James-Cameron-Fans eingenistet haben, die nun durch Günthers Hasstiraden, bei verschiedenen Filmen zu kritischen Kommentaren und emotionalen Ausrufen angestachelt werden.

Lasst mich den Film doch sehen!
Bartel (2 v. links) bittet um Ruhe bei der Sichtung eines Filmes. Die Bewohner seiner Wände haben häufig Probleme mit seinem Filmgeschmack.




Diese Anekdote soll veranschaulichen, wie der Bewerbungsprozess nicht ablaufen sollte. Da uns jedoch kein ordentliches Auswahlverfahren für Humane unserer Zunft bekannt ist, bitten wir euch Anfragen nach einer Anstellung als Rezensent doch lieber an weniger seriöse Film-Kritik-Seiten zu stellen. Lasst uns in Ruhe (schreiben)!

Solltet ihr eurem kreativen Trieb jedoch keinen Einhalt gebieten können, schickt einfach eure Review per Email an uns. Wir werden sie dann unter unserem Namen veröffentlichen, wie bereits häufig geschehen und von euch toleriert. Als Belohnung, drucken wir natürlich eure Facebook Profilbilder auf Karteikarten und hängen sie in die Toiletten des Multiple-Filmstörung Komplexes.

Danke für euer Verständnis, dass wir euren Traum ein bekannter Filmkritiker zu werden, im Keim ersticken und stattdessen bevorzugt an unserer eigenen Karriere feilen.

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