Samstag, 20. Dezember 2014

Die Goslinger Lobpreisungen


THE GREAT, THE GOOD-LOOKING and THE GOSLING
Wir Fackelträger der MULTIPLEN FILMSTÖRUNG erinnern an die, (wie wir finden) viel zu früh verstummten Goslinger-Lobpreisungen vergangener Zeiten...



TEIL I: GEBURT
Aufblende. Vaginale Frontalperspektive. Etwas scheint dort in diesem höhlenartigen Schlund zu lauern. Angestrengt kneifen wir die Augen zusammen, versuchen etwas in dieser undurchdringlichen Finsternis auszumachen. Doch da! Was ist das? Ein Lichtpunkt inmitten der Dunkelheit. Er scheint größer zu werden. Mit jeder Sekunde die vergeht, wächst das Leuchten weiter, scheint unentwegt anzuschwellen. Das riecht nicht nur faul, das sieht sogar danach aus!  
Licht im Innern des Tunnels? Das sollte doch eigentlich am Ende sein?
Mit der ansteigenden Helligkeit die aus dem Muttermund herausexplodieren zu wollen scheint, vernehmen wir gleichzeitig eine unsagbar schöne Melodie, deren Notenspiel gar aus einer anderen Welt zu tönen den Eindruck macht. Urplötzlich wird es uns klar. Engelsgesänge sind das. Die geflügelten Kinder Gottes, deren süßliches Zusammenspiel von Tonlagen uns Menschen wissen lassen soll, dass wir uns auf eine Ankunft von unaussprechlicher Herrlichkeit bereit zu machen haben.
Jetzt implodiert das paradiesische vaginale Flutlicht aus der organischen Tiefe und erfüllt den Raum mit goldener, himmelsweißer Wahrhaftigkeit!
Das Spotlight Gottes macht es unseren Augen unmöglich auch nur Bruchteile sehen zu dürfen. Der Raum scheint fast zu bersten.
Der Gesang erreicht seinen höchsten, orgiastischen Punkt, will uns fast das Trommelfehl frikassieren. Blind wie wir sind, warten wir jetzt nur noch darauf mit einer ewigwährenden Taubheit bestraft zu werden. Gleich. Jetzt! Es macht einen Knall der derartig laut ist das wir schreien müssen.
Doch zu unserer Überraschung waren das nicht unsere Ohren. Es scheint als hätte es eine Sicherung rausgehauen denn das Zimmer ist bereits in tiefster Schwärze versunken, der himmlische Chor verstummt. Wir sind uns jetzt gewiss das sich hier gerade ein göttliches Wunder zugetragen haben muss. Eine Geburt etwa?

ZISCH!
ertönt es, das Geräusch eines soeben entzündeten Streichholzes.
Danach das trockene Paffen das vom ersten Zug am Filter einer Zigarette zeugt.
Der göttliche Abgesandte hat seine erste Amtshandlung auf unserer Erde vollzogen.
Das Füllen seiner Lungenflügel mit Qualm und Teer.
Hiermit hat er sich zu erkennen gegeben!

"Ich werde jetzt ein wenig Gosling ins Dunkle bringen."
 



TEIL II: GESANDTER GOTTES
Die Kamera liebt es ihn in Pose zu setzen.
Es scheint so als ob beide füreinander gemacht worden wären.
 




TEIL III:
GESANDTER GOTTES
im Umkehrschluss
GESANDTER GOSLINGS

2 Hasst uns! Beschimpft uns! Lasst es raus!:

Daniel.H hat gesagt…

(Only) Gott Vergebs! Schöne Geburts-Beiwohung. Hoffentlich wird der garstge Bub* der Erwartungshaltung auf sein Regie-Debut gerecht. Die refn-eske Prise weht laut Trailer schonmal ordentlich!

In seinem zweiten Film läuft mit Sicherheit dann noch "M83 - My tears are becoming a sea" im Hintergrund, weil die Welt den Track mittlerweile vergessen hat. So zumindest meine Vermutung von verträumt/stoischer Goslingism.


Zünftige Grüße aus Regensburg.

Bartel - Der Dranzer hat gesagt…

Als eine Art "Goslinger Senselesserei" im Geiste des heiligen David von Lynch mit einem Hauch Refn´escher Trägheit hat es der vergeneigte Cannes-Besucher letzten Jahres festmachen wollen. Ob es dieser oberflächlichen Betrachtung entspricht wird sich ja demnächst im Programmbahnhofskino unserer Wahl zeigen. Da wird das verlorene (Mach- bis Meister) Werk dann auch im Triple Feature mit "Mystic River" und den "Brücken am Fluss" (ab-) laufen. Lost River und ich könnten, so will es mir meine Vorahnung einflüstern, zumindest in diesem Sommer noch ziemlich beste Freunde werden. Vielen Dank für deine mundblattloses Kommentar. Es freut uns jedenfalls immer wieder wenn wir hier in diesen Blog-Höhlen noch auf überlebende Leser treffen und diese sich nicht als vollkommene Eremiten entpuppen. Das gibt uns Resthoffnung.
Hochachtungsvolle liebe Grüße vom Bartel