Dienstag, 24. April 2012

Mystics in Bali (1981)

BALI BIZARR:
VOM BALLERMANN ZU "BALLA BALLA"
RITUELLER ABENTEUERURLAUB IN VOLLPENSION

ANALYSE:
Wie der aufmerksamen Leserschaft (deren Existenz zwar nicht belegt, aber anzunehmen ist..) sicherlich nicht entgangen ist, markiert dieser Reisebericht das vorzeitige Ende der Publikationsdurststrecke innerhalb unserer Redaktion.
Aufgrund der Tatsache daß die Kollegen leider immer noch (in epileptisch motivierter Embrionalhaltung) ihre schönsten Urlaubsmomente (Betriebsferien!) Revue passieren lassen, obliegt es nun mir, die geschätzte Leserschaft zumindest für einen kurzen Moment aus der Tristesse ihres banalen (weil rational nachvollziehbaren) Umfeldes zu entführen, um ihnen dadurch ein bißchen Urlaubsatmosphäre vorzugaukeln.
Das Schönste am Urlaub ist doch das Gefühl, das alles irgendwie anders ist als wie zuhause!
Die Tourismusindustrie geht zugrunde, Pauschalreisen locken niemanden mehr hinterm Ofen hervor und während die "Survival-Welle" nun so langsam am abklingen ist, hat die Industrie nun neuerdings die ethnologisch-kulturelle Exploitation der lokalen Gebräuche für sich entdeckt. Yage saufen mit Schamanen am Amazonas, Voodoo-Riten mit der netten Mambá-Tante des Pensionbesitzers oder animalischer Amphibiensex inmitten der Provence mit Verwaltern des veruntreuten Kostümfundus von David Lynch´(dazu demnächst mehr in THE THEATRE BIZARRE).
Die traditionelle balinesische Küche, kann beim solche Kost nicht gewohnten, aber wagemutigen westlichen Gourmet, das auf den indonesischen Raum begrenzte Phänomen der levitativen Perestaltik hervorrufen, in einem solchen Falle empfiehlt das Auswärtige Amt, sich vertrauensvoll an den örtlichen "Fackeln und Mistgabeln" Mob zu wenden...

Mit identischer Intention, tritt die Hauptprotagonistin (und Antagonistin in Personalunion) Ihren Indonesienurlaub an. Der Film hält sich auch nicht mit dramaturgisch überbewerteten Tand wie Charaktereinführung oder gar Exposition auf, sondern springt direkt in den Dialog zwischen Kathrin und Ihrem balinesischen Dandy Mahendra (mancherorts auch neckisch "Kendra" gerufen...) dessen wasserstoffperoxyd gebleichte Schauspielkunst ihresgleichen sucht. Da sie ja schon in Afrika Voodoo gelernt hat (die synkretistische Verschmelzung christlicher und afrikanischer Religion entstand nebenbei erst in der Karibik, aber ich schweife ab) ist sie nun nach Bali gekommen um die Yeyak-Magie zu erlernen, die mächtigste Magie, wie man sagt (zumindest auf Bali, vermutlich). Kendra kann etwas arrangieren, er kann den Kontakt zu einer Yeyak Priesterin, bzw. DER Yeyak-Queen, herstellen und flugs wird sich Zwecks nächtlicher Initiations-Party auf dem örtlichen Totenacker begeben.
Ein überzogen manisches Lachen durchschneidet die Nacht, von Kendra als, sozusagen, „Trade-Mark-Laughter“ der Yeyak identifiziert („and the most dangerous thing about them... they can kill!“). Dies ist ein guter Anlass die äußerst fragwürdige Synchro anzusprechen, ein Steckenpferd des Kollegen Bartel sind ja die deutschsprachigen Synchronstudio Entgleisungen a´la „Kill-Squad“ und „Pieces – Stunden des Wahnsinns“, Mystics in Bali zeigt uns auf anschauliche Weise, das dieses Phänomen auch im englischen Sprachraum existiert, jeder der einmal ein aus Asien importiertes Elektrogerät erworben hat und sich mit dessen aus dem Koreanischen ins Englische übersetzten Anleitung auseinander gesetzt hat, wird dies nachvollziehen können.
Laut aktuellen Umfragewerten glauben 98,9 Prozent der balinesischen Ureinwohner an die Existenz sogenannter
U.F.O.s
(Unholy Flying Organs - auch Unheilige Flatternde Organe).

Der skeptische Rest besteht (statistisch betrachtet) aus eingewanderten fränkischen Omas die ihre Unwissenheit meist mit dem Leben bezahlen: Die senilen alten Weiber halten die fliegende Bedrohung für harmlosen Ingreisch und werden beim Versuch diesen zuzubereiten getötet!

Was das mit der Story zu tun hat? Die nun ins Geschehen tretende Yeyak-Queen, ist wohl der einzige Charakter des Films, desen Synchronsprecher mit Spaß bei der Sache war, Vorbild war eindeutig Yoda, was mit Erscheinungsjahr des Filmes 1981 auch eine gewisse Kausalität aufweißt, die restliche Synchro ist eher mit der sprachlichen Gewandheit der Telekolleg English-Lessons vergleichbar und an manchen Stellen fällt auf, das zum besseren Verständniss des „Western-Viewers“ auf allzu Detailgetreue Übersetzung verzichtet wurde, oder um mal die arme Dame zu zitieren die den Film mit mir ansehen musste „kommt da auch mal ein Satz der aus mehr als 5 Wörtern besteht?“
Die Queen indes wird erst durch die Gabe einiger Diamanten, welche die Vertrauenswürdigkeit der neuen Akolytin beweisen, und einem Pet-Kasten farblich fragwürdig Blutes, zum Beginn eines juristisch nicht von IHK abgesegneten Ausbildungsverhältnisses bewegt. Die universell einsetzbare 10m Zunge der Queen verpasst Kathrin noch schnell ein Lasertattoo und mit der Ansage Kathrin solle Morgen allein erscheinen, da man Kendra aufgrund einer spontanen Eingebung nicht trauen kann...
Forschung in der Sackgasse:
Wie einer unabhängigen Studie, einer Forschergruppe der Universität Heidelberg, in zusammenarbeit mit der Schweinzüchtergewerkschaft Denpasar, nun festgestelt wurde, bietet die Mast mit balinesischen Küchenresten zwar Ertragssteigerungen, jedoch muss wegen der unkalkulierbaren Risiken beim Verzehr, von einer Verwendung in der Massenproduktion vorerst noch abgeraten werden...

Dies ist dann auch der Punkt der Handlung ab dem der westliche Leser ohne animistisch-ethnologischer grenzerfahrungs Vorgeschichte, mit einer schwer zu verarbeitenden Flut verstörender Bilder konfrontiert wird, auch wenn den, in solcherlei Orchideen-Wissenschaften bewanderten, werten Autor, also meine Wenigkeit der permanente Eindruck beschlichen hat „da wurde doch was weggekürzt“...
Der erste Unterrichtsblock mutet so auch erstmal wie eine Lektion in balinesischen Volkstänzen an, wandelt sich jedoch recht schnell zur Shapechanging-Session, mit versautem Ergebnis....
Ja und irgendjemand is wohl auch gestorben durch dieses „Ritual“, eröffnet Kendra der armen Kathrin, welche mit der Leidenschaft, mit der unsereins Passanten wegbeschreibungen gibt, feststellen muss das das alles ein schrecklicher Albtraum ist... „mach dir keine Sorgen alles wird gut“ entgegnet Kendra, im ungefähr gleichen Tonfall in dem man normalerweise solch bewegende Statements wie „ich geh mal schnell Kippen holen“ in die Menge schmettert...
Die Ausbildung geht unverzagt weiter und streift nun den „realen“ kulturellen Hintergrund der Yeyak-Legende, welche man banalisiert als lokale Variante des Lebensessenzraubenden Untoten, sprich Vampir, interpretieren kann, jedoch mit der Variation, das sich sozusagen die Yeyak-Queen Kathrins Kopf, nebst Wirbelsäule und innerer Organe (fränkisch "Ingreisch") „ausleiht“ um sich des Blutes eines im Mutterleib befindlichen Säuglings zu bemächtigen... mit anderen Worten, das Geschehen kann die meiste Zeit mit „What the fuck?“ treffend definiert werden...
abruptio graviditatis balinensii
Der induzierte Abort der Gestatiation bzw. Gravidität, im Volksmund auch Abtreibung genannt, wird auf Bali noch auf urzeitliche Weise, sozusagen oral-pneumatisch durchgeführt, der erfolgreiche Ausgang des Eingriffs ist am leicht überraschten Augenaufschlag der Abortandin eindeutig zu erkennen...

Kendra indess, der als voyeristischer Zaungast das Geschehen beobachtet hat, sucht nun seinen Onkel, den weißmagischen Gegenpart zur Yeyak Queen auf, um diesen zu beichten das er gelinde gesagt mal so richtig Scheiße gebaut hat... hätt er die gute Kathrin nurmal gleich zu seinem Onkel geschafft, aber das kennt man ja, wer hat keine Skrupel die neue Flamme der nervigen Verwandschaft vorzustellen, wenn er sie alternativ auch zu einer durchgeknallten fremden menschenbluttrinkenden Hexe schleppen kann... die Frage „was macht wohl mehr Eindruck?“ erübrigt sich auf nachvollziehbare Weise...
Die Handlung bewegt sich ab diesem Punkt in eine Richtung die man entweder als für den westlichen Zuschauer beschönigend als schwer interpretierbare randomized Szenenaneinanderreihung bezeichnen könnte oder meinem Verdacht folgend vermuten muss, das hier eigentlich ein 5 stündiger auf 1 ½ Stunden heruntergekürzter Monumentalfilm vorliegt...
Zusammenfassend sei gesagt, das die Yeyak Queen 3 Leben durch Zuhilfenahme des Kathrinschen´Kopfes nehmen muss, um damit die Unsterblichkeit zu erreichen. Und hier muss ich auch die Analyse langsam aber sicher ausklingen lassen, da die nun folgenden Ereignisse inklusive des großen Finales das mit Kung-Fu, Big-Titted-Pig-Fu und Laserbeamfist-Fu, dem in den regulären Grenzen, des als konform geltenden Realitätskonzeptes, existierenden Leser nicht mehr nachvollziehbar sind und der Autor sich mit dem Geständnis „durchzublicken“ nur unnötig belasten und verdächtig machen würde...

DIAGNOSE:
Wer immer schonmal von seinen Freunden mit Blicken bedacht werden wollte, die früher mit einer Einladung zum örtlichen Exorzisten geendet haben, sollte diesen Film erwerben und keinen Hehl aus seiner Begeisterung machen.



15 Hasst uns! Beschimpft uns! Lasst es raus!:

Maddog23 hat gesagt…

What the Fuck, wie der hier analysierende Therapeut so treffend bemerkt. What the Fuck...!...Nicht nur das die Kritik sachlich bleibt und auf einen ungemeinen Wissensschatz zurück greift, nein er bringt es auf den Punkt, what the Fuck! Hiermit empfehle ich diese Analsyse bereits jetzt für die Analyse des Jahres so wie zur Teilnahmen am Wettbewerb der Analyse des Jahrzenhnts. Also what the Fuck Bartel, was hast du da für eine Urlaubsvertretung herauf beschworen und vor allem von wo...?...!...:)...

Anonym hat gesagt…

Eines der wenigen Male an denen ich mich geheilt fühle. Ein Hoch auf die Bartels Entdeckung des Jahres, Dr. Juggler. Sie haben mich geheilt...

Pinguinmann hat gesagt…

Aus meiner Sicht hat der Therapeut auf ganzer Linie versagt, sofern man die Arbeit seine Kollegen als Maßtab benutzt. Andererseits wer sind die schon. Ein Hoch den Pinguinen und Dr. Juggler noch viel Spass und Glück. Bei dem Verein kann er es gebrauchen...

kÖNIG"§ hat gesagt…

iCH FIND DER hERR dR jUGGLER IST EIN WENIG ANMASSEND; KLINGT IRGENDWIE ALS WER DAS dOKTOR NICHT GANZ ER SELBST; IRGENDWIE GEKLAUT...DER dr UND SO; NA JA; DA WAR DER VOM UROTZKI DOZKI BEI WEITEN BESSER...

Anonym hat gesagt…

ach der Herr Doktor ist wahrscheinlich selbst Schamane und Regieass in einem. Dermacht das hier nur so neben bei, kein echter Vollblut Therapeut, einer der das wegen den Schnitten, sprich den weibern macht. Deswegen hat er ja auch Regie studiert und das ganze ich bin besser gehabe...;(

Bartel - Der Dranzer hat gesagt…

Ich finde es immer wieder faszinierend wie sich unsere grammatikalischen Unfähigkeiten auf das Schreibverhalten unserer "Leser" auswirken. Haltet euch doch bitte an die Faustregel: Immer dort kein Komma setzen wo man im echten Leben für immer schweigen würde. Ach was, ich sags einfach ganz munter heraus:
Bei Kritik und Beleidigungen bitte auf Groß- und Kleinschreibung achten, damit wir auch wissen wer von uns gemeint ist.

Anonym hat gesagt…

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Bartel - Der Dranzer hat gesagt…

Oh mann...das kryptische, unkommentierte Apostroph ist wirklich mal beunruhigend.
Ohne Scheiss! Das letzte Mal das ich so eine Angst empfand, war als ich aufgrund seltsamer Geräusche einen Blick in meinen Wäschekorb riskierte...., ich verfluche dich Anonymus das du alte Traumatas in mir wachgekitzelt hast!

Anonym hat gesagt…

Freut mich das ich helfen konnte. Falls es nicht schlimmer wieder würde ich ein klassisches PunktKomma-Strich-Klammer auf empfehlen. Einzunehmen zwei mal Abneds vor dem zu Bett gehen. Nach zika zwei Wochen solltes sogar du Bartel abgehärtet sein wie gekochtes Ei auf dem Frühstücksbuffet. Apro po Frühstück, von dem Juggler war ich so entäuscht das ich mich die letzten mehr als 100 (in Worten Einhundert+) habe nicht blicken lassen wollen. Das nächste mal sagt ihr vorher Bescheid, dann sorg ich dafür das der Pinguinmann die Urlaubsvertretung macht. Von ihm ist auch mehr zu erwatren als von mir, den die Pinguinmacht gibt ihn die Herschaft über die heilende Wirkung aller bekannten Satzzeichen. Mann munkelt sogar das er einige der Unbekannte kennt, aber das habt ihr nicht von mir... ;-) ;-)(Dosis-0-0-1)

Goddam, der Blinde mit der Rinde hat gesagt…

Ok, der schreibt und hört dann auch nicht mehr auf damit. Hätt einer das anhören statt lesen müssen, dann würden dem die Ohren bluten. So muss ich zum glück mir nur kurz die Augen ausstechen, meinen Blindenhund töten und den sogennante Therapeuten und Verfasser auf Erstattung meiner Lebenszeit verklagen.Ach ja den Hund will ich dann auch erstatte bekommen Klassischer Kunstfehler ist netter. Danke Bartel du Horst, das nächste mal macht deine Mutter die Urlaubsvertretung, die muss ja sonst auch immer als Ausrede für alles herhalten. "Mein Mama hat aber..." "ruhig, ICH bin deine Mutter und jetzt, hoooo-hoooo-scht-hooo-hoo-scht, snag danke Herr Doktor, das ihre Praxis versichert ist...

Maddog23 hat gesagt…

Ob die Versicherung auch den Hund bezahlt? Ausserdem wurden wir alle Gewarnt, allerdings hat er schon recht, der schreibt als würde die Anzahl der Worte die Anzahl aller Sterne am Himmel bei weitemübertreffen müssen, weil sonst sein entführter Hamster kündigt. Juggler heis ja Schwindler oder Betrüger und auch ich fühle mich um meine wertvolle Lebenszeit betrogen und nen neuen Hund brauch ich auch. Den hetz ich dann auf den Scheiss Hamster von dem. Rache muss sein und Blutwurst ist nichts für Moslems und Juden.

Anonym hat gesagt…

snag danke- danke.. zu geil!

Anonym hat gesagt…

;-)

Pinguinmann hat gesagt…

Er will ja nur helfen

Bartel hat gesagt…

Hier ging´s schon immer sehr rund!