Mittwoch, 15. Juni 2011

The Loved Ones (2010)


ANALYSE:
Na endlich! DER romantischste Film der letzten Jahre ist da!
Es scheint fast so als ob sich hier ein findiges Famileinmitglied ins Jugendzimmer geschlichen und sich nach der heimlichen Lektüre des Tagebuchs der kleinen Schwester daran gemacht hat, deren brisante Vorlage in die nostalgischen, herzblutverschmierten Bilder von enormer Tragik zu verwandeln:
"Wow! Das ist der Stoff aus dem epische Liebesdramen gemacht werden!
Dafür wird sich bestimmt ein Produzent finden!
Der armen Sau muss ein filmisches Denkmal gesetzt werden!
Und jetzt schnell raus aus ihrem Zimmer! Ich glaube sie kommt gerade wieder von ihrer wöchentlichen Diabetes Therapie zurück. Ich hoffe ich habe keine Spuren hinterlassen. Die Schokoladenflecken auf der rosa Bettwäsche waren schon vorher da. Ich bin mir hunderprozentig sicher!"
Viele Mädels bewerten Jungs beim ersten Date
aufgrund der Schuhe die diese tragen:
Dieser Kandidat ist definitiv durchgefallen!
Brent und sein obermuftiger Altrocker Papa cruisen so durch das australische Outback.
Der Vater sitzt auf dem Beifahrersitz und nostalgisiert ein wenig vor sich hin während der Sohn am Steuer mal wieder ein makelloses Beispiel cannabinoider Fahruntüchtigkeit abgibt.
Durch die von Daddy getätigte Musikauswahl ist der Generationenkonflikt natürlich unausweichlich endet jedoch nicht im Streit der Geschmäcker sondern stilgerecht in der Spurgeraden.
Nicht nur wuchtige Wombats kreuzen die australischen Asphaltwege sondern auch die weitaus seltenere Gattung der "fast zu Tode geliebten männlichen Love-Leichen".
KRACH macht es und der paparazzige Beifahrer macht es nicht lange genug für vier knappe "Vater unser!" und dem Eintreffen der Sanitäter.
Daddy scheidet aus! Sein Spross schneidet auf...und zwar das Fleisch und Blut der eigenen Arme um sich ganz nach Borderliner-Art des Hauses vor Schuldzuweisungen und MPU Prüfungsaktivitäten zu drücken.
Abblende...Aufblende...einige Zeit später.

"Wie oft soll ich es dir noch sagen? Ich bin nicht Heath Ledger!"
Brent durfte den Führerschein behalten und auch noch seinen Schulabschluss bestehen.
Die Schuld haftet aber immer noch genauso an und in seinem Schädel wie die haarige, fettige Heavy-Medal Matte auf demselben. Ausserdem hat er sich selbst einen exklusive Mitgliedskarte für die schärfste In-Location der Stadt ausgeschrieben: dem Club Ritz.
Hier bedarf es nur einer um den Hals gehängten Rasierklinge um seine Zugehörigkeit zu bekunden.
Die Prom-Night steht vor der Tür. Brent hat eine niedliche Freundin mit hässlichen Muttermalen vor denen sogar seine Mutter mahnt! Mit der solltest du nicht in ein Automobil steigen! Sie hat den Führerschein doch gerade erst gemacht und du weißt ja zu welch Unglück das führen kann! Schuldzuweisungen auf allen Metaebenen! Leider stellt es sich als ein viel größeres Problem heraus das er die Anfrage vom schüchternen grauen Entlein Lola ausgeschlagen hat. Diese ist nämlich nicht nur introvertiert sondern auch liebesverwirrt!
Im Gegensatz zu Brent hat Lola auch noch einen Papa.
Dieser kann seinem Engel keinen Wunsch aussschlagen und macht sich sofort auf den Weg um das
"love interest" seiner Tochter "zwangszudaten". Brent wird wegnarkotisiert und verladen.
Wenn alle richtig spinnen kann der Abschlussball beginnen!
Manch Begegnung mit dem weiblichen Geschlecht geht einem Jungen
ein ganzes Leben lang nicht mehr aus dem Kopf...
DIAGNOSE:
Von manchen Kritikern wurde das ganz zu Unrecht als blanker Genrefilm verkannt.
Diese kaltschnäuzigen Rabauken werden unsere Liebe niemals verstehen!
Für Menschen deren Liebe noch nie erwidert worden ist werden aus diesem Film den Mut schöpfen um die letzten Schritte in Richtung Stalkerfanatismus zu gehen! Habt keine Angst! Macht den anderen Angst!
Das erste Treffen mit den Eltern der holden Geliebten ist für junge Männer
meist ein noch größerer Horror als die darauffolgende Beziehung...
Nachdem der depressive High-School Beau die Einladung der schüchternen unscheinbaren Lola, mit ihr auf den Abschlussball zu gehen, ausschlägt setzt er eine geradezu apokalyptisch anmutende Kettenreaktion von Liebeskummer in Bewegung, an deren Ende das ein oder andere Herz bluten wird...
Auf den ersten Blick mutet THE LOVED ONES wie ein typischer Horrorfilm von der Stange an,...doch ist er viel mehr als das.
Der Titel ist hier nämlich Programm..."die zu Liebenden"...die Liebe in einer Beziehung, die Liebe eines gebrochenen Herzens, die Liebe einer Mutter, die Liebe zwischen Geschwister, die Liebe zum Haustier, die Liebe eines gebrochenen Herzens...die Liebe, die Liebe, die Liebe...
Love is in the air, love is everywhere...Love hurts...
Bartel meint: Anschauen und weiterknutschen!

P.S.: Warum werden Genrefilme immer so schamlos von der Academy übergangen? Robin McLeavy die in THE LOVED ONES die Rolle der liebeskranken Lola spielt hätte den Oscar nämlich sicher in der Tasche..
Das Mädel legt hier eine Performance hin die jeder schwanenseetanzenden Ballerina die Fersen bricht!
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