Samstag, 19. März 2011

I spit on your grave (2010)


"Ich spotze auf deine letzte Ruhestätte...",
Wer einen solchen Satz von sich gibt muss schon einen Riesengroll bzw Hass gegen die verstorbene Person hegen...
Was bringt einen Menschen dazu ernsthaft darüber nachzudenken auf ein Grab speicheln zu wollen?
Bestimmt will er nicht die Pflanzen düngen.
Nein, er scheint eine wahrhaftige Abscheu zu empfinden.
Also nicht das Gefühl das man gegenüber einer Politesse verspürt wenn diese einem ein Knöllchen reindrückt oder auf den Mathelehrer, wenn der einen mal wieder zum Nachsitzen, oder schlimmer noch, Nachrechnen verdonnert hat.
Nein! Die Missetat des von uns gegangenen Mitmenschen muss schon wirklich sehr, sehr gemein & niederträchtig gewesen sein...
Das scheint also eher in Richtung Autolack zerkratzen, körperlicher Missbrauch, fieseste Demütigung oder höchstwahrscheinlich Vergewaltigung gegangen zu sein!
Niemand würde sich sonst die Mühe machen, unter der kräftezerrenden Aufwendung seiner gesamten Mundraummuskulatur, eine derartig enorme Menge an Speichelflüssigkeit zu produzieren, nur um diese dann auf die Erde eines geheiligten Ortes zu entladen.
ANALYSE:
Die von Sarah Butler gespielte Jennifer Hills, ist in der Neuverfilmung des Exploitators von 1980, sogar derartig angepisst das sie Körperflüssigkeit für ganze 5 (Fünf!) Gräber in ihrer Mundhöhle angesammelt hat.
Natürlich müssen diese Gräber ersteinmal belegt werden damit danach ausgiebig auf das Blumenbouqet gekuddelt werden kann.
Die Sargreservierungen stehen jedenfalls fest:
Das grausame Ende des Feminismus:
Jetzt wollen alle Kerle beweisen das sie nicht nur den längeren,
sondern logischerweise, auch härteren Prügel haben...

Es sind die Namen der örtlichen ("lokalen"!) unkultivierten Dorfproleten:
grölende, nichtsnutzige Dumpfbacken wie sie im Buche stehen (aus dem sie ironischerweise nicht einmal lesen können!)
Apropos gebundenes Papierdings mit diesen komischen Fleckstaben:
ein solches versucht Jennifer fernab der hektischen Zivilisation in einem isolierten, mit dem Rücken zur Wand gebauten, Walddomizil zu verfassen.
Auf dem Weg dorthin setzt sie eine Kette von Ereignissen in Gange...nicht nur das sie den Fehler und die Dreistigkeit begeht der tumben Tankstellenclique einzugestehen das sie die Fähigkeit besitzt Lesen und Schreiben zu können, Nein sie bezichtigt die Grenzdebilen auch noch der Todsünde des Analphabetismus....
Das verwirrt den Anführer natürlich in Stolz und Balzverhalten so das er am Lagerfeuer beim geselligen Taubenklatschen beschliesst das Blumen kaufen & "Could i ask you out for Dinner & a movie" Gebrabbel zu überspringen, und gleich ans Eingemachte zu gehen.
Für amerikanische Verhältnisse fasst der Kerl einen geradezu revolutionären Entschluss:
Uralte Weisheiten aus dem FFF (FiesenFrauenFilm):
Traue niemals einer Frau ("Feman") die ihren Fleischwolf
mit Biosprit volltankt...
Warum sich die Mühe machen das arrogante Weibsbild auf ein Daterape einzuladen, wenn man sich Mühe und kosten sparen kann und gleich zum Rape kommen kann?
Also werden die Jungs zusammengetrommelt und der minderbemittelte kleine Bruder eingepackt, der nicht nur schon einen Wangenkuss bei der Holden verbuchen konnte (womit er mehr Frauenerfahrung hat als der ganze Rest)...nein er ist durch seine "echte" geistige Behinderung der "real-ste" von allen.
Also platzt die Rasselbande uneingeladen ins Domizil der, angeheitert vor sich hin schreibenden Rotweinelse, und zeigt ihr mit was für Wassern die örtlichen Mannsbilder gewaschen bzw. ungewaschen sind.
Die Entschlossenheit der lokalen Lausbubenbande kann nicht einmal von Jennifers Schreibblockade aufgehalten werden...
Ent-MANN-uella die Stardirigentin
der Kastrater Knabenchöre:

Sie verfügt nicht nur über die totale Kontrolle des Taktstocks,
sondern ist auch noch in der Lage diesen zu brechen!

Bewaffnet mit ihrem hinterwäldlerischen Charme, einer Schachtel Streichhölzer, einer alten Videokamera, einer Baseballkeule, einem Haufen Errektionen, einer wirklichen scharfen Waffe und allerlei Dorfweisheiten entfesselt das Pack eine "Hüttengaudi" welche sich locker in den oberen Platzierungen der "ungemütlichsten Sequenzen der jüngsten Filmgeschichte" behaupten kann...das Ganze fängt mit kleinen Demütigungen an und endet damit das der "mentally handicapped brother" zu seinem Glück gezwungen wird...
Es gelingt zwar die Flucht welche aber genre-typisch, in den Armen eines vermeintlichen Retters, in diesem Falle der Dorfsheriff, endet, welcher sich aber als Papa und Erzeuger des Rasselbandenhäuptlings zu Erkennen gibt und somit der schlimmste "Fick" von allen ist.
Nachdem sich alle die Hörner abgestoßen haben, lässt man das Opfer in dem Glauben wegtorklen zu dürfen...hier fällt vor allem auf das der Fokus der Kamera auf Jennifer Hills Hintern klebt, denn die "Hills have no hills but a tasty ass..." was einem aufmerksamen amerikanischen Filmforumsmitglied aufgefallen ist...
"...when you see that beautiful ass on the cover-artwork, you get a feeling why those guys raped her.." (Soviel zum Thema Zielgruppenverständnis...)
Als die Meute dem sexy Saftarsch mithilfe Papa´s Pumpgun den Rest geben will, rettet dieser sich mit einem beherzten Sprung von der nächsten Brücke.
Der debile Mob geht daraufhin sofort seinen üblichen Tagesaktivitäten nach...jagen, schlagen und keinerlei Mitschuld tragen. Aus dem Geiste, aus dem Sinn...
Wer die ganze Schweinerei bis zu diesem Zeitpunkt ertragen hat ist höchstwahrscheinlich ein hartgesottener Sonderling dessen geistiger, nihilistischer Nährboden jetzt bereit ist, die finale Besamung durch den Gore-Bauern zu erfahren...
Wer darauf abfährt nach dem Betrachten eines Filmes einen gefühlten Seemannsknoten in den Magen gebunden zu bekommen, der möge den Gürtel locker schnallen.
Es folgt ein grantiger Geschlechterkrieg ohne rechte Gewinner...fast so wie im echten Leben!
Gnadenloses Ende eines fehlgeleiteten Balzverhaltens:
Nachdem es seiner auserwählten Herzdame nicht nur ein sondern gleich beide Augen nachgeworfen hat, das Weibchen hierfür aber keinerlei Interesse bekundet, wird plötzlich der Blick des Männchens seltsam leer und ausdruckslos:
Während es mit einer Art Traueroptik in das Nichts starrt, kann man sein Herz förmlich brechen hören...


Denn ein jeder Genrekenner weiß...wer RAPE sagt muss auch REVENGE sagen...und genau die letzten 60 Minuten machen die Grabeskuddelei zu einer solchen R.A.R.ität. Was Regisseur Steven Monroe nun an "gruesome images" auffährt ist seiner Unbequemlichkeit so drastisch man schleunigst seinen Sitzdonut aufblasen sollte.

DIAGNOSE:
Während der letzten Minuten dieses Rachepornos mußte ich ständig darüber nachgrübeln wann wir angefangen haben unsere "Funsplatter" Unschuld zu verlieren...
Das ganze Szenario wird gegen Ende von einem solchen weltfremden, tiefbösen Nihilismus durchtränkt das mir schier die Spucke wegblieb...
Mittlerweilen wird Gewalt im Film ja nur noch in einem "Ist sie zu hart, bist du zu schwach!" Kontext eingesetzt...
Selbst meine Mutter, die mir früher mit erhobenen Zeigefinger verboten hat solchen Schund anzugucken, frägt mich jetzt, 15 Jahre später, ob ich ihr eigentlich den neuen SAW organisieren könnte, weil sie den gerne mit meiner horroraffinen Tante gucken würde...
"I spit on your grave" anno 2011 wird erst jetzt dem Ruf gerecht, den man dem Original damals schon gerne angehaftet hätte.
Wie Käse musste dieser Film jahrzehntelang reifen um einigen Geschmacksverirrten schmecken zu können.
Manchmal muß ein Schlag in die Magengrube eben nachwirken um wirklich gespürt zu werden....
I just can´t get enough?
I don´t think so...Ich bin zu schwach...
Hochachtungsvoll,
euer Bartel...

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